grund treibt und wie sie dort reagieren. Ich habe das später sehr oft mit Menachem Begin und Yitzhak Shamir, zwei Exterroristen, erlebt. Ja, natürlich waren wir Terroristen! Aber das können sie bis heute nicht akzeptieren. Wir waren Freiheitskämpfer, sagen sie. Terroristen sind die anderen. [...] Einmal hielt er (Begin) in der Knesset eine Rede für die Todesstrafe. Ich antwortete: )Abgeordneter Begin, Sie wissen doch besser als irgendjemand in diesem Haus, dass Todesstrafe das Allerbeste ist, was einer Untergrundbewegung passieren kann.' Da sah er mich doch tatsächlich mit großen, traurigen Augen an und sagte: "Abgeordneter Avnery, wollen Sie unsere Freiheitskämpfer etwa mit diesen abscheulichen arabischen Terroristen vergleichen?' Das ist eine Sache, die mich immer etwas amüsiert. Aber, wie gesagt, der Untergrund war ein sehr, sehr heftiges Erlebnis." (Avnery 1969, S. 141 f.)

1973, unmittelbar nach dem traumatischen Yom-Kippur-Krieg, schied Avnerys Partei aus dem Parlament aus. Für fünf Jahre gehörte er anschließend dem Leitungsgremium der damals starken israelischen Gewerkschaft Histadrut an, eine Tätigkeit, die jedoch nicht seinem Naturell entsprach: "Es war unglaublich langweilig, ich denke daran nur mit sehr großem Unbehagen zurück." (Avnery 1995, S. 141) 1979 gelang ihm mit der neugegründeten Partei Sheli (Akronym für "Frieden in Israel"), einem Zusammenschluss mehrerer kleiner linker politischer Gruppierungen, noch einmal der Einzug in die Knesset. Als er 1981 das Parlament verließ - er rotierte für einen arabischen Abgeordneten seiner Partei - empfand er dies anscheinend nicht als sonderlichen Verlust: "Ich hatte aber keine richtige Lust mehr, denn das Parlament hatte sich sehr verändert. Das Niveau sank von Wahl zu Wahl." (Avnery 1995, S. 141)

"Israel ohne Zionisten"

1968, unmittelbar nach dem von Israel gewonnenen Junikrieg, welcher weitreichende geopolitische Veränderungen im Nahen

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