armen Staat harte Rationierung. Die Behörden verweigerten dem Verlag die Zuteilung des notwendigen Papiers.
Aber die dreitausend Exemplare der ersten Auflage machten das ihre. Sie gingen von Hand zu Hand. Nur wenige der damals jungen Generation haben das Buch nicht gelesen. Erst sechs Jahre später konnte ich eine zweite Auflage herausbringen. Und es vergingen über vierzig Jahre, bevor jemand anderes es wagte, den Krieg von 1948 so zu schildern, wie er wirklich gewesen war.
Ich war schon immer der Meinung, dass beide Werke in einem
Buch erscheinen müssten. Jetzt wird dieser Wunsch ausgerechnet von einem deutschen Verlag realisiert.
Um dies zu ermöglichen, waren einige Kürzungen nötig. Wir haben dafür gesorgt, dass weder der Geist noch der Inhalt der beiden Bücher dadurch verfälscht werden.
Die beiden Bände, hier als zwei Teile eines Buches wiedergegeben, ergänzen sich gegenseitig. Aber sie sind auch sehr unterschiedlich. In den Feldern der Philister habe ich im Laufe eines Jahres geschrieben, Abschnitt für Abschnitt. Die einzelnen Texte geben unterschiedliche Stimmungen wieder. Die Kehrseite der Medaille habe ich an einem Stück verfasst, und es beinhaltet nur eine Stirnmung. Die Akteure von In den Feldern der Philister werden mit ihren richtigen Namen genannt, und die Ereignisse werden in Form von Tatsachenberichten geschildert. Den Akteuren der Kehrseite gab ich fiktive Namen, obwohl es sich um real existierende Personen handelte. Ich legte die Handlung als Fantasiegeschichte an, obwohl alles tatsächlich so geschehen war. Ich verfasste das Buch bewusst als "Literatur", um die Dinge frei beschreiben zu können, ohne auf real existierende Personen Rücksicht nehmen zu müssen. Und weil es "Literatur" war, wurde das Manuskript auch nicht der Militärzensur vorgelegt.
Nach Meinung vieler Freunde beging ich mit dem Buch Die
Kehrseite der Medaille eine literarische Sünde. Ich stellte ein politisches, aktuelles Kapitel ans Ende, in dem ich meine eindeutige Opposition gegen die Politik von David Ben Gurion, dem unumschränkten Regierungschef des damals jungen Staates, formulierte. Ben Gurion verlegte sozusagen die Schienen, auf denen der Staat Israel bis heute fährt. Aus der Richtung, die diesem Zug gegeben wurde, sah ich ein Unglück auf uns zukommen, und versuchte eine Alternative aufzuzeigen: Israel als ein laizistischer Staat,