acht Engländer an verschiedenen Orten des Landes. Drei Tage später durchbrach das Schiff "Alija"5 die britische Seeblockade und brachte Flüchtlinge zum Strand von Naharijah6. Am 19. Novemher wurden zwei neue Siedlungen im Negev7 gegründet. Am 21. November wurden zehn Menschen verletzt, als Araber einen Bus auf dem Weg von Cholon nach Tel Aviv angriffen.

Drei unterschiedliche Gruppierungen bekämpften sich gegenseitig. Eine britische Regierung - ohne jede moralische Kompetenz - versuchte die Flüchtlinge, die Woche für Woche aus Europa ins Land strömten, an der Einreise zu hindern. Die Zurückweisung der Flüchtlinge an Bord der "Exodus" erschütterte die Welt. Jene kleine Gruppe junger Leute, Entsandte der Haganah8, die in Europa und in den arabischen Staaten versuchten, im Untergrund ein Netz aufzubauen, um diese Blockade zu unterwandern, erfuhr dadurch eine erhebliche Unterstützung. Zur gleichen Zeit bekämpften kleine Gruppierungen die britische Verwaltung durch Sabotage und Mord. Ein endloser Kreis von Terror und Gegenterror untergrub die Grundfesten des normalen Lebens.

Und jenseits der Grenze traf sich zur gleichen Zeit Haj Amin al-Husseim9 mit den Führern der arabischen Staaten. Gemeinsam entschieden sie, die "zionistische Gefahr" ein für alle Mal mit Waffengewalt zu vernichten.

In diese Stimmung, die die nahende Krise ankündigte, fiel die Entscheidung der UNO wie ein erster Donner, der das reinigende Gewitter nach stickig heißen Tagen avisiert. Instinktiv spürten alle: Die Würfel sind gefallen. Die Unsicherheit, die lähmende Ungewissheit ist zu Ende.

Der genialste Regisseur wäre nicht in der Lage, die spontan ausbrechende Freude dieses Moments zu inszenieren. Diese Jugend freute sich nicht über die Teilung, die Palästina geradezu in kleine Teile zerfetzen würde. Sie freute sich nicht auf den anstehenden Kampf. Die Freude war ein Ausdruck von Freiheit. Die Mauern des Gettos sind gefallen, der Weg in die Weite ist frei, neue Horizonte für Aktivität und Lebensgestaltung werden sich öffnen.

Aber es gab auch einige, die in dieser Nacht ruhig blieben. Sie bewegten sich mit finsteren Gesichtern, ohne sich am Jubel zu beteiligen. Sie schauten der tanzenden, jauchzenden Jugend zu und fragten sich: Wer von diesen wird im nächsten Jahr noch leben?

24