zwischen den Felsen, eingegraben in den Feldern. Wir verbrachten die Zeit damit, uns gegenseitig die Geheimnisse unseres Lebens zu erzählen. Unsere eigentliche Aufgabe bestand darin, den arabischen Verkehr zwischen Latrun und Wadi Ssarar zu stören und die Straße nach Jerusalem von Süden aus zu sichern.
Abends kam das "Kammer-Theater" zu uns. Nach der Aufführung meldete ich mich freiwillig zusammen mit einigen Kameraden, die Schauspieler nach Rechovot zu begleiten. Sie bedurften dieser Begleitung, da das Dorf Akir noch in den Händen der Araber war. Bevor wir uns von den SchauSpielern trennten, bat ich sie, ihre Namen auf den Schaft meines Gewehrs zu schreiben. Und so schimmerten noch viele Wochen lang auf dem gelblichen Holz die Namen von Batjah, Chanah und Rosa ...
Gegen zwei Uhr nachts kamen wir gut gelaunt zurück. Nach drei Stunden Schlaf wurden wir geweckt. Der Konvoi wartete auf uns.
19. April 1948,
im Urlaub in Tel Aviv
Konvoi nach Jerusalem
Ein Freudenschrei dringt aus der Baracke.
Wenn es etwas gibt, was den Soldaten der Infanterie träumen lässt (außer einer Fahrt nach Hause), dann ist es der Wunsch, an die Front gefahren zu werden. Unsere Freude hat aber noch einen tieferen Grund. Wochenlang kämpften wir, um den Durchbruch nach Jerusalem zu erreichen. Aber den Lohn unserer Mühen, das "Ergebnis", haben wir nicht gesehen. Wir lasen in den Zeitungen über den Empfang der Konvois in Jerusalem und wir beneideten unsere Kameraden, die in einem Siegeszug durch die Stadt fuhren. Endlich werden auch wir die Früchte des Sieges genießen. Irgendwo in der Hauptstadt wartet auf jeden von uns ein hübsches Jerusalemer Mädchen - voller Bewunderung.
Man weckt uns um zwei Uhr nachts. Wir springen von den
Matratzen und sind nach wenigen Minuten angezogen und be-
waffnet. An einer Ecke des Lagers bekommen wir Kakao, Brot
und hartgekochte Eier.Vor lauter Freude schlagen wir deren Schalen gegenseitig an unseren Köpfen auf.