Kugeln kommen. Einige behaupten, sie kommen aus Richtung

Latrun. Mir dagegen scheint es - was sich als falsch herausstellen wird -, dass von Beith Gis, zu unserer Rechten, geschossen wird. Unsere Wagen halten. Die Leute aus den ersten Fahrzeugen springen hinaus und stürmen den Berg vor uns. Sie laufen wie bei einer Feldübung. Es ist ein Vergnügen, ihnen zuzusehen. Irgendwo in der Nähe bellt ein Maschinengewehr. Als unsere Kameraden den Gipfel erreichen, verstummt das Feuer. Der Feind flüchtet.

Dieser kurze Kampf hat uns aufgehalten. Inzwischen wird es

dunkel. Uns ist klar, dass wir Bab al-Wad nicht mehr erreichen können. Wir rätseln, wie es weitergeht - sollen wir zurückkehren zur Basis oder hier Stellung beziehen?

Esra, der Abteilungsläufer, bringt uns den Befehl. Es geht vorwärts. Das gepanzerte Fahrzeug bewegt sich vorsichtig. Um uns herrscht absolute Dunkelheit. Wir fahren ohne Licht. Nach weiteren 500 Metern halten wir. Der Befehl lautet: Aussteigen! Wir springen - wie verabredet nimmt Asriel die rechte Seite und ich mit meinem Trupp die linke. Wir liegen am Straßenrand als Sicherung.

Einige Kugeln pfeifen über unseren Köpfen. Ich drücke meinen Kopf gegen die Erde und grabe mit den Händen eine kleine Kuhle. Arij eh und Peretz, die zu meinem Trupp gehören und für die das die erste Feuertaufe ist, liegen bewegungslos da. Ich beruhige sie - die Kugeln fliegen zu hoch, um uns treffen zu können. Und in der Dunkelheit sieht uns der Feind sowieso nicht.

Bulli ruft mich. Wir überqueren die Straße. Einer nach dem anderen springen wir hinüber. Vor mir ein kleines, weißes Häuschen und davor eine besondere Form von Stacheldrahtzaun. Was ist das? Plötzlich dämmert es mir: Wir haben das Internierungslager von Latrun erreicht. Ein eigenartiges Gefühl - vor nicht langer Zeit drohte manchem von uns eine längere Ruhepause dort drinnen. Jetzt stürmen wir mitten in der Nacht hinein. Mir fallen die Zeilen eines Liedes ein, das ich irgendwo gelesen habe: "Auch Latrun ist Eretz Israel..."

Durch ein Loch im Zaun gelangen wir hinein. Ich verstehe die Absicht: Hier werden wir über Nacht bleiben. Eine gute Idee. Solange wir hier sind, kann der Feind seinen Truppen, die oben an

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