der Straße mit unseren Kameraden kämpfen, keine Verstärkung zukommen lassen. Hier können wir die Transportwege des Feindes aus Ramie und Lod blockieren.

Wir tasten uns vor. Die meisten Gebäude sind zerstört. Nur hier und da steht noch ein weißes Haus. Hinter einem dieser Häuser hält unsere Abteilung. Wir holen Steinbrocken von anderen Ruinen und bauen eine kleine Stellung. Sie ist nicht sehr überzeugend. Wir haben kein Gerät zum Graben, und der Schutz durch die Steine ist eher zweifelhaft.

Hinter uns wird ein gepanzerter Bus in ein Stabszimmer verwandelt.Wir ziehen Decken über die Sehschlitze, damit kein Licht nach draußen dringt. Inzwischen werden einige Züge als Rundumverteidigung eingesetzt. Ich sehe auf die Uhr. Es ist nach Mitternacht. Uns bleiben nur wenige Stunden Schlaf. Aber an Einschlafen ist nicht zu denken. Wir haben keine Decken. Seit dem Mittag haben wir uns nicht umgezogen, so dass wir nur kurzärmelige Khakihemden tragen. Es ist unglaublich kalt. Doch die totale Müdigkeit des Kampfes hat uns noch nicht überwältigt, die uns an jedem Ort, in jeder Position und ohne zugedeckt zu sein einschlafen ließe.

Es ist hell geworden. Aus unserer Stellung haben wir einen wunderbaren Rundumblick. Ich sehe die bewaldeten Hügel von Bab al-Wad, das verlassene Beith Gis, den arabischen Chuldah und Dir Muchsein im Süden. Von allen Seiten hat der Feind sehr gute Positionen für Scharfschützen. Aber die Gegend scheint verlassen. Ich kann keinerlei Bewegung ausmachen.

Dem kleinen Jaakov, der allein in seiner Stellung einige Schritte entfernt liegt, ist es langweilig. Er kommt zu uns, um nach Zigaretten gegen den Hunger zu bitten und vergisst, zurückzukehren. Der kleine Jaakov ist ein Flüchtling, der erst vor zwei Monaten aus einem deutschen Konzentrationslager zu uns kam. Er kann einiges erzählen.

Mitten in seiner Erzählung beginnt das morgendliche Konzert, auf das wir schon gewartet hatten. Der Feind beschießt uns mit Gewehren und automatischen Waffen. Während der Nacht haben wir ihn "geärgert". Er hat auf uns geschossen, aber wir haben nicht geantwortet. Das macht jeden Feind nervös. Solange wir nicht antworten, weiß er nicht, wo wir stecken und wie stark wir sind.

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