Wir ziehen in einer langen Reihe los. Ich muss hinter Amnon gehen, dem neuen stellvertretenden Kompaniechef, ein dürrer, blonder Junge, zusammen mit Israel Gossek, dem Sanitäter, und Ezra Kohen, dem Läufer. Ich gehöre zum Stab.

Das Laufen mit dem Funkgerät ist unbequem. Es lenkt mich

ständig ab. Die Antenne neigt dazu abzurutschen, und während man sich bückt, um sie aufzuheben, stolpert man über Steine, die man übersehen hat. Beim Überqueren eines Stacheldrahts wird man zum Akrobaten. Man muss sich bücken und hin und her

schlängeln, damit das Gerät nicht beschädigt wird. Und dauernd krächzt es im Ohr: "Hallo Lea eins - Meldung für dich - kommt ihr voran? Habt ihr den Zaun überwunden? ..."

Und zwischen den einzelnen Meldungen hört man ständig atmosphärische Störungen, gelegentlich stört eine schwache englisehe Stimme den Empfang, und von Zeit zu Zeit tickern MorseZeichen. Nach einer halben Stunde hat man Kopfschmerzen.

Zusammen mit Israel, dem Sanitäter, beziehe ich etwa 20 Meter hinter der Abteilung Stellung. Wir organisieren uns in RundumVerteidigung um den Hügel. Links von mir ist die Polizeistation. Nach meiner Schätzung etwa einen Kilometer entfernt.

Ich kann mir keinen Schützengraben ausheben. In einer Hand halte ich ständig das Mundstück des Funkgeräts, das ich nicht loslassen darf. Die Verbindung darf auch nicht für einen Moment unterbrochen werden. Ich versuche, mit den Absätzen eine kleine Vertiefung zu graben. Und mit der freien Hand lege ich einige Erdbrocken als Schutz vor meinen Kopf - ein symbolischer

Schutz.

Amnon kommt zurück. Er gräbt sich einen gürteltiefen Graben.

"Hallo Lea eins, hallo Lea eins. Wir sind bereit, wir sind bereit. Die Waffen sind aufgestellt. Die Waffen sind aufgestellt. Avor!"

Wir warten. Die Leute schlafen abwechselnd. In jedem Schützengraben wacht einer und der andere schläft. Als Funker darf ich nicht schlafen. Und das ständige Röcheln im Ohr ist eine Garantie für die Befolgung dieser Anordnung.

"B u u u u u m!"

Ich sehe auf die Uhr. Es ist genau halb zwei Uhr am Morgen. Der Angriff hat begonnen. Die Leute in der Polizeistation wachen auf. Sie schießen eine Leuchtrakete nach der anderen ab, und in de-

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