"Sanitäter!", rufe ich leise. Es ist ein Alarmruf im Kampf. Einer der Sanitäter ist direkt hinter mir. Er robbt vorwärts. DerVerwundete wurde am Rücken getroffen. Es ist Jaakov Rachmilevitsch, der Kompaniesanitäter. Es hat ihn in dem Moment erwischt, als ich mich wegen der Handgranate bückte. Hätte ich mich nicht gebückt ...
Inzwischen feuert der Feind aus vielen Rohren. Er hat mindestens ein Maschinengewehr, einige Handfeuerwaffen und zig Gewehre. Die Kugeln pfeifen über unsere Köpfe und um uns herum. Ich presse meinen Kopf auf den Boden und grabe mit Händen
und Füßen Löcher. Sind wir in einen Hinterhalt geraten? Nein. Wir sind einfach mitten in die feindlichen Stellungen marschiert.
Die ganze Kompanie hegt auf der Erde. Es hagelt Kugeln. Doch ich habe eine Aufgabe, ich muss beim Abteilungskommandeur sein. Ich stehe auf und renne in gebückter Haltung zurück. Aber meine Abteilung liegt nicht am Boden. Die Männer spurten zurück zum Wadi. Im Laufen finde ich Jerach und renne hinter ihm her. Die Araber schießen weiter aus allen Rohren. Nur stimmt jetzt die Richtung nicht. Die Kugeln fliegen jetzt rechts an uns vorbei.
Wir sind am Wadi. Der Abhang ist steil wie eine Wand. Wir setzen uns einfach an die Kante und rutschen hinunter. Keine Ahnung, wie das die Träger der Mörser und der Piats schaffen, aber irgendwie kommen auch sie unten an. Auch Jaakov, inzwischen verbunden, ist wieder bei uns.
Unten ist Chaos. Ich renne von hier nach dort und suche die Einheiten. Die Schlange stellt sich wieder auf. Wir bewegen uns nach Norden, im Wadi. Wir machen einen großen Bogen über
Norden und Westen. Die Ägypter schießen immer noch, dort, wo wir vorhin auf sie gestoßen sind.
Während wir durch die Dünen nach Süden marschieren, be-
ginnen unsere Kanonen zu dröhnen. Eine Granate nach der anderen explodiert im Lager der Ägypter. Unsere Herzen jubeln. Das ist die Rache für Latrun.
Zum Klang der Kanonen marschieren wir weiter, bis wir unser Ziel erreichen. Wir legen uns in einer Rundum-Verteidigung auf den Boden. Zum selben Zeitpunkt beginnt die Etzel-Einheit mit dem Kampf. Ihre Aufgabe ist es, den Feind von der anderen Seite zu belästigen und seine Kräfte zu binden. Der Etzel lässt ein Orehester ertönen, wie wir es noch nie gehört haben: Hunderte von