tut weh. Ich ziehe das Hosenbein hoch. Ein langer Schnitt, aber nicht sehr tief. Ovadja und Jerucham sind unverletzt.
"Weitermachen?", schreit Ovadja.
"Weitermachen!", antwortet Jerucham.
Der Jeep fährt weiter, bleibt aber nach einigen Metern wieder stehen. Diesmal ist auch Jerucham verletzt. Er stößt mit voller Wucht mit dem Kopf gegen das Maschinengewehr. Man sieht
aber keine Wunde.
Erst jetzt entdecke ich, dass mein Hemd zerrissen ist. Ich ziehe es aus - ein langer, tiefer Schnitt an der Schulter. Ich rufe Ovadja, der meine Wunden notdürftig verbindet. Langsam komme ich zu mir. Ich erinnere mich, dass ich eine Aufgabe habe. Wo ist das Funkgerät? Es ist in mehrere Teile zerlegt, einige davon hegen im Auto, einige sind darum herum verstreut. Ich baue den Apparat mühsam wieder zusammen. "Hallo Nesher eins - Meldung für
Nesher zwei, Avor!" Ein Moment der Spannung. "Hallo Nesher
drei ..." Das Gerät funktioniert.
Plötzlich fällt Dov um. Er ist ohnmächtig. Wir heben ihn auf und er kommt wieder zu sich. Jerucham geht es immer schlechter. Er spricht nicht mehr. Sitzt nur da mit gesenktem Kopf.
Irgendwie kommen wir zurück in den Jeep. Ich kann nicht sitzen. Das dafür vorgesehene Körperteil ist schwer lädiert. Jedes Holpern ist die Hölle. Wir gelangen dennoch wieder auf die Straße. Die anderen Jeeps kommen zu uns. Sie haben zwei arabische Jugendliche gefangen genommen, und Asherow verhört sie. Dann schickt man sie weg. Einen, der angeschossen wurde, hat man erst noch verbunden.
Unser Sanitäter nimmt unsere Notverbände ab und legt neue an. Jerucham liegt bewegungslos auf der Straße, Dov sitzt wie schlafend da, ich wanke hin und her. Wir stehen alle unter Schock.
Asher erlaubt Ovadja, uns in die Sanitätsstation zu fahren. Ovadja rast los. Hin und wieder muss er die Straße verlassen, um zerstörte Brücken zu umfahren. Unterwegs nehmen wir Shalom auf, der verwundet wurde, als die Araber uns beschossen und wir ein paar scharfe Kurven drehen mussten, um die Scharfschützen zu irritieren. Die Kugel hat ihn an der Nase getroffen, und das Blut spritzt den ganzen Jeep voll. Die Fahrt auf den unebenen Wegen ist
schmerzhaft. Jedes Schlagloch ist wie ein Hammerschlag. Gelegentlieh dreht Ovadja sich um. Er will sehen, ob wir noch leben.