Er weiß, dass unsere Armee keine überflüssigen Bataillonskommandeure hat. Und er weiß auch, dass Negba uns braucht.
Er verlässt die Straße und rast wie der Teufel. Die Panzer haben unsere Wende erkannt und kommen auf uns zu. In diesem Mo-
ment liegt unser Leben in den Händen Ovadjahs, unseres Fahrers. Wir ducken uns, so gut es geht, machen uns so klein wie möglich.
Als wir uns dem Tor nähern, erkennen die ägyptischen Panzer, dass sie uns nicht mehr einholen können. Sie bleiben etwa 200 Meter entfernt stehen und schießen mit ihren Kanonen gezielte Granaten. Die fliegen über uns und an uns vorbei. Es ist sehr schwer, einen schnell fahrenden Jeep zu treffen.
Wir sind gerade angekommen, da beginnt der Feind mit einem
schweren Granatenbeschuss. Die Männer im Ausguck der Polizeistation von Iraq-Suwidan haben uns entdeckt.
Die Schützengräben sind voll mit allen möglichen Soldaten Funkern, Sanitätern, Mechanikern, Mörserschützen. Sie rufen uns zu, wir sollten uns ihnen anschließen. Wir lachen sie aus. Wir sind das Pfeifen der Granaten um uns gewöhnt und bleiben bei unseren Fahrzeugen. Wir werfen uns auf den Boden, sobald wir das Pfeifen eines sich nähernden Geschosses hören. Das ist eine Art Sport.
Eine nach der anderen explodieren die Granaten in unserer
Nähe. Direkt vor uns wird eine Holzbaracke getroffen und stürzt in sich zusammen. Um uns herum der typische Schlachtengeruch: eine Mischung aus Pulver, Leichen, brennenden Bäumen und
Tierkadavern. Ein verletzter Soldat läuft an uns vorbei. Sein linker Arm ist voller Blut. Er hält ihn mit seiner rechten Hand, seine Augen sind weit aufgerissen. Schweigend rennt er zur Sammelstelle. Jetzt springen wir doch in die Gräben.
"Die Jeep-Besatzungen raus!"
David Shani, der stellvertretende Bataillonskommandeur, und Arijeh Segal, Kompaniechef der Nachschubeinheit, stehen bei den Jeeps.Wir müssen sofort ein schweres Maschinengewehr und Munition nach Ibdis bringen. Die Soldaten, die für den Nachschub zuständig sind, packen die Fahrzeuge so voll, dass wir uns kaum bewegen können.
Sobald wir aus dem Tor sind, erhebt sich der Staub der Einschüsse um uns herum. Die Stellung Ibdis ist nicht weit entfernt,