mit seinem typischen österreichischen Akzent Witze erzählt. Mit einer Hand hält er dauernd den Hörer des Feldtelefons an sein Ohr. Mitten im Satz unterbricht er plötzlich seine Geschichte und ruft "Gruppenfeuer - ein Schrapnell ...!"
Die Artilleristen um ihn herum springen auf. Mit erstaunlicher Geschwindigkeit machen sie ihre Arbeit. Neben jeder Kanone steht einer, der ruft: "Nummer eins bereit!", "Nummer 2 bereit!" ...
"Feuer !", schreit der alte Mann. Eine Explosion, etwas Rauch, die Geschosse sind unterwegs. Die Leute setzen sich wieder hin. Sie haben ihre Aufgabe erfüllt, mit geradezu olympischer Ruhe, ohne den Feind zu sehen, ohne das Ziel ihrer Geschosse zu kennen.
Wir stehen da und bewundern die "Napoleons" - so nennen
wir die alten Kanonen, die aussehen, als hätte man sie zuletzt vor mindestens 100 Jahren benutzt. Das ist so weit weg von dem
Krieg, den wir kennen, mit der Müdigkeit, dem Leiden, der Aufregung des Infanteristen, der seinen Feind direkt vor sich sieht. Dennoch lieben wir die Kanoniere. Wir sind großzügig in diesen Tagen. Jeder, der sich zwischen Ssuafir und Negba befindet, kann unserer Liebe sicher sein.
"Leute, aufsteigen!"
Wieder eine Fahrt nach Ibdis - Munition hinbringen,Verwun-
dete rausholen. Man kann diese verfluchte Stellung nicht erreichen, ohne von dem feindlichen Ausguck entdeckt zu werden.
Aber wir sind inzwischen daran gewöhnt, durch ein Feld zu fahren, das beschossen wird. Wir haben gelernt, dass die Gefahr, unter diesen Bedingungen getroffen zu werden, relativ gering ist. Man muss sich eben auf das Glück und auf die Geschwindigkeit verlassen.
In Ibdis tanzt der Teufel. Die Erde bebt von den Treffern der Granaten. Es ist die Hölle. Gestern warteten wir auf das Pfeifen der Granaten, um uns zu Boden zu werfen. Heute lässt sich keine einzelne Granate mehr ausmachen, denn die Treffer gehen ununterbrochen nieder - 25-Pfund-Kanonenkugeln und schwere
Mörsergranaten. Gestern agierten Flugzeuge, Kanonen und die Panzer hintereinander. Heute sind alle gleichzeitig aktiv. Die Flugzeuge stürzen sich in die Tiefe auf uns zu, während wir auf die Panzer schießen, und die Treffer der Kanonenkugeln bedecken uns mit aufspritzender Erde, während wir uns erheben, um auf die Flugzeuge zu schießen.