wird heiß. Wir schießen ununterbrochen. In jedem Augenblick können aus dem Nebel, wenige Meter vor uns, Reihen sudanesischer Soldaten mit ihren bajonettbestückten Gewehren erscheinen. Langsam hebt sich der Nebel. Nichts bewegt sich.Vermutlich haben die Scharfschützen, die sich im Feld verstecken, lediglich ihre Stellungen gewechselt.
Erst jetzt beachte ich David. Er sitzt auf dem Boden, blass und bewegungslos. Es ist besser, sich hinter den Hügel zurückzuziehen und zu versuchen, das Maschinengewehr zu reparieren. Vielleicht ist inzwischen auch ein neuer Befehl von unserer Kompanie eingetroffen. David steht auf und ist wie benommen. Vor dem gefährliehen Abschnitt des Verbindungsgrabens zögert er und geht nicht weiter. Ich stoße ihn, er springt und kommt an. Ich hinterher.
Wir gehen in den Graben, in dem ich gestern mit Ovadjah saß. Ich nehme die Waffe auseinander und setze sie wieder zusammen. David bewegt sich nicht. Ich versuche zu schießen. Es tut sich nichts.
Ein Flugzeug über uns hat die Antenne des Funkers in unserer Nähe entdeckt und kommt im Sturzflug auf uns zu. Seine automatischen Waffen bellen. Von allen schrecklichen Lauten der Welt ist dies der allerschrecklichste. Wir ducken uns so gut es geht. Das Flugzeug fliegt vorbei, steigt wieder auf und dreht ungestört weiter seine Kreise.
Plötzlich erscheint Ruven. Ich erkenne ihn kaum. Ruven ist das Symbol von Kaltblütigkeit im Kampf. Jetzt sieht er wie ein Wahnsinniger aus. Sein Gesicht ist grün und er hat Schaum vor dem Mund. Ich rufe ihn, und er schließt sich uns an.
Der Funker meldet dem Chef, dass eine Kompanie geschickt
wird, um ihn abzulösen. Er reagiert kaum. Er ist nicht einmal mehr in der Lage, sich zu freuen.
Ruven und ich beschließen, dass es an der Zeit ist, zur eigenen Kompanie zurückzukehren. Wir wecken David aus seiner Trance und springen rückwärts in ein tiefes Wadi am hinteren Hügel. Im Wadi liegen etwa 30 Verwundete. Die meisten sind "leicht" verletzt, Kugeln oder Granatensplitter haben sie an Armen oder Beinen getroffen. Die schwer Verwundeten haben unsere Jeeps immer wieder rausgeholt bei ihrem Todesritt über das offene Feld. Die meisten Verwundeten liegen stumm da und betrachten den Hirn-