in den Jeep. Die Infanterie ist auf starken Widerstand gestoßen. Von uns wird ein weiterer Feuerschlag erwartet.

Nach dem Kampf in Isdud ist Kötzer zum leitenden TrainingsOffizier des Bataillons ernannt worden. Aber er kann nicht im Stab rumsitzen. Eigentlich ist es nicht seine Sache, bei uns mitzumachen. Aber wir freuen uns über seine "Einmischung". Dieser Mensch hat eine eigenartige Kraft - wenn er neben dir ist, fühlst du die Gefahr nicht.

Diesmal hat der Einsatz ein anderes Tempo. Kötzer lässt uns nicht halten. Wir fahren dauernd große Achterkurven, von rechts nach links und von links nach rechts. Und wir schießen, während wir fahren. Der Feind ist irritiert und feuert Kugeln und Granaten wahllos in die Gegend. In der Luft pfeift es. Wir toben und unsere Fierzen lachen. Wenn der Feind rechts schießt, sind wir auf seiner linken Seite. Und wenn er nach links zielt, sind wir wieder rechts. Es ist ein richtiger Sport.

"Vorwärts!", schreit Kötzer. Wir sind etwa 100 Meter vor dem Dorf. "Links!", ״Rückwärts!", "Schneller!" Ein Geschwindigkeitswahn hat uns gepackt. Meine Waffe stockt. Eine Patrone ist im Lauf stecken geblieben. Mit meinem Messer bekomme ich sie heraus. Hektisch lade ich die Patronengurte nach.

Langsam wird es im Dorf ruhiger. Hat die Infanterie ihre

Aufgabe erfüllt? Kötzer entscheidet, zum Stab zurückzufahren, um zu erfahren, was los ist. Zum Teufel mit diesem blöden Funkgerät.

Im Stab wird gejubelt. Eben hat Asher gemeldet, der Chef der ersten Kompanie, der größte Teil des Dorfes sei eingenommen. Sechs Bren-Träger13 und andere Fahrzeuge wurden erobert. Da er das Dorf vor Sonnenaufgang wieder verlassen soll, bittet er darum, die "Füchse" zu schicken, um die Beute zu holen. Ein Lastwagen begleitet uns, gefahren vonTzwi Melnowitzer, unserem langen Baby. Diesmal werden wir vom Hauptweg aus in das Dorf hineinfahren.

Es ist drei Uhr. Wir haben also genug Zeit. Ich bin zufrieden. Ein idealer Einsatz. Feuerschlag, Sturmlauf, Eroberung - und alles ohne überflüssige Zwischenfälle. Ich hole den Gurt aus der Waffe, lege gemütlich die Beine auf den Platz neben mir (Kötzer sitzt inzwischen in einem anderen Jeep) und genieße die Fahrt. Was für ein Wechsel - vorgestern drohte die ganze Front zusammenzubre¬

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