Wir sind angespannt: Die Öffnung der Straße zum Negev, das ist der Höhepunkt unserer Aktivitäten in diesen wilden zehn Tagen. Und wir sind fest entschlossen, den Job zu Ende zu bringen.
Die Kommandeure kehren von einer Beratung zurück. Zwei
Infanteriekompanien - unsere Kompanie Nummer eins und eine
Rekrutenkompanie der Marine, die als Reserve hergeschickt
wurde - sollen Beith Affa aus zwei Richtungen angreifen. Die Jeeps sollen den Feind wieder mit schnellen Feuerstößen beschäftigen. Aber diesmal sind zwei der Jeeps zum Aufsammeln derVerwundeten eingeteilt worden. Dazu gehört auch meiner.
Wir fahren zur Sanitätsstation, um uns mit möglichst viel Verbandszeug und genug Bahren auszurüsten. Unterwegs treffen wir die Rekrutenkompanie auf dem Weg zu ihrem Ausgangspunkt.
Die Jungs sind völlig unerfahren. Es wird ihr erster Kampf sein. Laut und fröhlich singen sie: "Glaube mir, der Tag wird kommen ..." Wir halten und lassen sie vorbei. Es ist ein schrecklicher Augenblick. Wir wissen, was Beith Affa bedeutet. Wir wissen auch, dass heute Nacht der Mond hell scheinen wird. Wir wissen: Nicht viele von ihnen werden heil zurückkommen.
Wir sind in Negba, im verwundeten, blutenden Negba, und warten in der Dunkelheit auf das Pfeifen der ersten Kugeln aus Riehtung Beith Affa. Die soll das Zeichen für uns sein, an den festgelegten Ort zu fahren und auf die Verwundeten zu warten, um sie in die Sanitätsstation zu fahren. Es ist kurz vor Mitternacht. Alles ist viel zu ruhig. Auch die Ägypter warten auf den entscheidenden Kampf in der letzten Nacht vor der Waffenruhe.
Die Nacht ist sehr hell und die Sicht gut. Ein Alarmzeichen für die Angreifer. Wir erinnern uns an die Kameraden, die die Basis vor einer Stunde verlassen haben, mit einem Lied auf den Lippen. Die Nacht ist viel zu hell ...
Schüsse. Erst einzelne, dann Salven. Und plötzlich erwacht die Welt um uns herum - bunte Raketen steigen in den Himmel, die Kanonen bellen, Maschinengewehre rattern. Wir müssen raus.Vier Männer in einem ungepanzerten Jeep. Unser Ziel liegt etwa 500 Meter vom angegriffenen Dorf entfernt. Haben wir uns vorher etwa geschämt für diese Aufgabe? Das war ein Fehler. Dies ist ein würdiger Job für "Samsons Füchse". Die Kanonen des Feindes zie¬