keine Wahl. Sie müssen warten, bis die Brücke repariert wird. Da erscheinen die Flugzeuge. Bomben fallen. Der Schaden ist gering. Woher haben die Juden Flugzeuge? Das ist etwas Neues, das gab es bisher nicht. Der Ägypter ist ein vorsichtiger Mensch. Das Kriegshandwerk hat er in einer britischen Akademie gelernt. Man daf die teure gepanzerte Ausrüstung nicht durch Leichtsinn gefährden. Man muss warten, mehr Kräfte sammein, Flakkanonen in Stellung bringen, sich in Ruhe vorbereiten, neue Pläne schmieden, einen neuen Schlag vorbereiten, um die Juden zu vernichten. Es wird der Befehl erteilt: anhalten, eingraben, Stellungen zur Rundumverteidigung einnehmen.
In Ruhe vorbereiten? Nein! Man darf ihnen nicht gestatten, sich in Ruhe vorzubereiten. Man muss sie belästigen, sie von allen Seiten bedrohen, darf ihnen keinen Moment Ruhe gönnen. Im Stab der Brigade, in der Nähe von Rechovot, wird ununterbrochen und in großer Eile gearbeitet. Der Chef und sein Operationsleiter beugen sich über Pläne für neue Operationen. Bataillonskommandeure kommen und gehen. Die Telefone und die Funkgeräte laufen heiß.
Nacht für Nacht gehen die Jungs raus und greifen an. Die Angriffe sind klein. Es sind eher Belästigungen - ein Schlag hier, ein Schlag dort. Aber der Feind wird nervös. Er verbraucht riesige Mengen Munition. Alle seine Waffen feuern drauflos, sobald das kleinste Rascheln zu hören ist. Nein. Dem Ägypter wird keine Möglichkeit gelassen, sich in Ruhe vorzubereiten.
4. Juni 1948. Von überall her in der südlichen Region des Landes kommen Einheiten und versammeln sich bei Gan-Javneh und Bitzaron. Heute Nacht werden sie einen großen Angriff gegen die ägyptische Armee bei Is du d führen.
Der Chef schläft nicht in dieser Nacht. Er weiß, dass er einen gewagten Schritt unternimmt. Um diese Konzentration der Kräfte möglich zu rnachen, bleiben große Gebiete ohne ausreichenden Schutz. Ihm ist klar, dass die Ägypter drei bis fünf schwere Maschinengewehre gegen jede leichte automatische Waffe seiner Leute in Stellung bringen werden. Er weiß auch, dass die Kommunikationssysteme, die ihm zur Verfügung stehen, nicht ausreichen für die fünf Bataillone, die er in den Kampf schickt. Es wird praktisch keine Verbindung zwischen den Einheiten geben, und sobald der Kampf beginnt, werden sie keine Möglichkeit haben, sich miteinander abzustimmen.