wenn dies auch noch nicht ausreicht, werden sie vier-, fünf- oder zehnmal angreifen. Sie haben Reserven genug.

Vier Tage und vier Nächte tobt der Kampf um Ibdis und Negba. Ein Kampf der mit keinem anderen in diesem Krieg vergleichbar ist. Am zweiten Tag erreicht er seinen teuflischen Höhepunkt. Um die israelischen Kräfte abzulenken, greifen die Ägypter das Dorf Dschulis an, das den westlichen Abschnitt der Front beherrscht. Mit Hilfe dieser Ablenkungsmanöver wird der entscheidende Angriff auf Ibdis geführt.

Ein Angriff? Nein. Acht Angriffe an einem Tag, einer nach dem anderen. Kanonen, Mörser und Flugzeuge machen die Stellung zur Hölle. Und dann kommen die Panzer und hinter ihnen der Infanteriesturm. Sie kommen einmal, dreimal, fünf-, achtmal.

Seit dem Morgen verlässt eine unendliche Kette von Verletzten die Stellung. Auch der Kompaniechef ist verwundet. Um ihn zu ersetzen, wird ein anderer Kompaniechef heraufgeschickt. Zwischen den Explosionen der Granaten und Bomben meldet das Funkgerät: Die Zugführer und die einfachen Soldaten lassen mitteilen, sie kämen zurecht. Man möge sich auf sie verlassen. Gegen Abend sind von der Kompanie, die Ibdis während des Tages verteidigte, nur wenige Züge übrig geblieben. Eine Kompanie wird als Ersatz geschickt. Die erwartet das gleiche Schicksal. Aber die Soldaten übernehmen die Stellungen, ohne zu murren.

Einige Kilometer hinter der Front befindet sich der Kampfstab. Es ist die Schaltzentrale der ganzen Front. Hier werden in Sekunden Entscheidungen getroffen, die das Schicksal des Staates bestimmen. Hier hört man am Funkgerät das Herzklopfen der blutenden Front. Und hier entsteht, wie in einem Kraftwerk, der elektrische Strom, der die Einheiten antreibt.

Um zehn Uhr morgens versammeln sich die Bataillonskommandeure und ihre Stellvertreter. Es sind einfache junge Männer, die sich über die Karten beugen. Einer ist Bauer, der andere Student der Philosophie. Aber sie befehligen Menschen in dieser Hölle. Sie sehen das persönliche Beispiel von Shimon Avidan und "Me'irke", seinem Stellvertreter. Sie diskutieren die Pläne für die Operationen der nächsten 24 Stunden und treffen die notwendigen Entscheidungen.

Sie kehren zu ihren Einheiten zurück, besuchen die Orte, an denen ihre Truppen in den nächsten Stunden agieren müssen, geben Befehle, sorgen für letzte Vorbereitungen. Gleichzeitig diskutiert der Stab der Brigade mit den Chefs der Dienstleistungseinheiten - der Pioniere, des Sanitätsdiens¬

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