29. Juli 1948, Geladijeh

Fatmah

Sie saß auf dem Jeep, schüttelte ihren Lockenkopf und sah uns mit ihren lustigen Augen an. Es waren die eines Clowns, und die Verbände an den Beinen und am Hals erhöhten diesen Eindruck

noch.

Wir lachten laut. Wer hat schon eine Hündin gesehen, verbunden wie ein Soldat, der vom Kampf heimkehrt? Aber dann sahen wir in die Augen des Soldaten, der neben ihr saß, und blieben mit offenen Mündern stehen. Diese Augen hatten etwas an sich, das unser Lachen erstarren ließ.

"Ein komischer Kerl", sagte ich zu Menashke. "Wer ist das?"

Menashke war die größte Tratschtante der Brigade. Er kannte jeden. Keiner wusste genau, was seine eigentliche Aufgabe war. Aber wenn wir wissen wollten, was wem passiert war, wo jener verwundet wurde oder wer gerade mit wem ging, wussten wir,

dass wir nur ihn fragen mussten. Er war ein modernes Informationssystem auf zwei Beinen.

"Was, du kennst Eli nicht?", fragte Menashke. ״Das ist eine gute Geschichte für dich."

Dieser Eli war ein merkwürdiger Typ. Ein etwa zwei Meter großer Riese, breitschultrig und mit beachtlichem Schnauzer. Er sah aus wie einer von jenen, die ihren Urlaub in den Cafés am Strand von Tel Aviv verbringen, und mit weit hörbarer Stimme erzählen, wie sie mindestens ein Dutzend Araber umgebracht und eine Kanone erbeutet haben. Tatsächlich war Eli aber genau das Gegenteil: schweigsam, zurückhaltend, die Einsamkeit liebend.

Er war MG-Schütze. Ein echter. Nicht einfach ein Soldat, der mit einer automatischen Waffe umgehen kann. Die Waffe lag in seiner Hand wie der Pinsel in der Hand des Malers. Man sagte von ihm, selbst wenn er es wollte, könnte er sein Ziel gar nicht verfehlen. Aber Eli genoss seine Aufgabe nicht. Seine Kameraden beneideten ihn. Aber während sie auf ihren Betten saßen und darüber berieten, wie man den Feind noch schneller vernichten konnte, drehte er ihnen den Rücken zu oder ging duschen. Kurz: ein eigenartiger Typ ...

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