Seine Geschichte mit Fatmah hatte mit dem Angriff auf Dir Mussah begonnen. Eli gehörte zum ersten Sturm. In geduckter Haitung war er mit dem Maschinengewehr inr Arm vor dem Zug gerannt. Hinwerfen - springen - hinwerfen - springen, bis er die ersten Häuser erreicht hatte.

Die Gegenwehr im Dorf wurde immer schwächer. Es sah so

aus, als ob auch die letzten arabischen Kämpfer flüchten wollten. Die Leute waren guter Dinge, bald würden sie ... Plötzlich ratterte links ein Maschinengewehr los. Etwas abseits stand unter einem großen Laubbaum ein ärmliches Haus, von dort wurde geschossen. Eli drehte seine Waffe, eine kurze Salve und an der Front von Dir-Mussah kehrte Ruhe ein. Keiner beachtete den Fall. Die Kameraden stürmten weiter und brachen die Häuser auf. Hier und da fanden sie Souvenirs. Keiner fragte nach Eli.

Eli ging zu dem einzelnen Haus. Irgendetwas zog ihn dorthin. Er stand da und blickte auf den jungen Araber, der mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden lag. Es war ein stummer Dialog zwischen Eli, dem MG-Schützen, und dem Menschen, der von

ihm getötet worden war.

Aber plötzlich wurde Eli aus seiner Starre aufgeschreckt. Eine kleine Hündin sprang aus dem Haus und rannte zu dem toten

Araber. Verzweifelt jaulend leckte sie sein Gesicht und bearbeitete seinen Körper mit ihren Vorderpfoten. Es schien, als wollte sie ihn wieder zum Leben erwecken. Eli stand lange Zeit da, bewegungslos und schweigend. Dann nahm er die Hündin mit und kehrte zur Kompanie zurück.

Tage vergingen. Der Krieg ging weiter. Statt lokaler Kämpfer waren die Gegner nun die arabische Legion und die ägyptische Armee. Eli trug das Maschinengewehr nicht mehr auf dem Rücken, sondern bediente die auf einen Ständer auf dem Jeep montierte Waffe.

"Elis Jeep", so wurde das Fahrzeug genannt, obwohl Schmuei, der Zugführer, der eigentliche Chef der Besatzung war. Im Laufe der Zeit wurde er in der ganzen Brigade bekannt. Das Maschinengewehr spuckte seine Kugeln im Stand oder während der

Fahrt nur so aus und verfehlte nie ein Ziel. Aber je berühmter Eli wurde, desto schlechter wurde seine Laune.

Die Leute wollten ihn wegen seiner Weichheit auslachen. Aber keiner wagte es, ein Wort zu sagen. Denn im Kampf gab es keinen

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