mich, dass man immer etwa 50 Prozent davon abziehen musste. Aber diese Geschichte hatte etwas Überzeugendes. Hatte ich nicht mit eigenen Augen die verwundete Hündin gesehen? Und jene

merkwürdigen Augen des MG-Schützen, dieses Riesen mit dem eigenwilligen Gesichtsausdruck, traurig und bestimmt? Dem Ausdruck eines einsamen Menschen ...

31. Juli 1948, Geladijeh

Der Soldat zu Hause

Wenn ein Frontsoldat sagt "Ich möchte mal wieder zu Hause

sein", weiß man nie genau, was er meint.

Wenn er gerade im Kampf ist, meint er wohl seine Ausgangsbasis, einen Graben von zwei Metern Länge und einem halben Meter Breite, unwillig irgendwo neben einem Baum gegraben, in der unsinnigen Hoffnung auf ein wenig Schatten. Wenn er in der Ausgangsbasis ist, meint er vermutlich das Lager aus Zelten oder Baracken. Und wenn er im Lager ist, meint er sein tatsächliches Zuhause - seine Eltern, seine Frau, seine Familie. Der häusliche Instinkt macht sich in den eigenartigsten Situationen bemerkbar.

Da erreicht eine Einheit ihren Ausgangspunkt, ein großes breites Feld, auf dem sich einige Bäume verlieren. Der Chef ordnet jedem Zug seinen Platz zu: von diesem bis zu jenem Baum - Zug Nummer eins, von hier bis da - Zug Nummer zwei und so weiter und so fort. Der Soldat legt seine Sachen auf den Boden, wandert ein wenig umher, besucht seine Freunde und schon zieht es ihn "nach Hause", zu jenem Baum, der sich in Nichts von den anderen Bäumen unterscheidet.

Im Ausbildungslager gab es keinen Raum für individuelle Außerlichkeiten. Die Betten standen nebeneinander in langen Reihen, die Sachen wurden nach der vorgegebenen Ordnung auf der

Matratze abgelegt - das war dein Heim. Und jeden Morgen gab es eine Kontrolle, um festzustellen, ob man die heilige Ordnung auch einhielt. Für heimatliche Gefühle gab es keinen Platz.

Vor dem ersten Kampf in der Ausgangsbasis. Wir lagen zu sechzehnt zusammen mit dem Zugführer in einem Zelt und sehnten

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