gen wir auf unseren Betten unter Moskitonetzen und pfiffen auf die Welt. Unser größtes Vergnügen bestand darin, den Besuch eines "grünen" Kameraden abzuwarten, der zufällig unser Zimmer betrat. Er sah den Luxus und die Karten, entschuldigte sich verlegen und verschwand in der Überzeugung, mindestens das Zimmer des Brigadekommandeurs betreten zu haben.

An einem späten Abend erschien in der "Villa" neben Galandijeh der Komponist Mordechai Zeira2. Wir versammelten uns um eine brennende Kerze und lauschten den weichen Tönen, die er mit der Mundharmonika zauberte. Es war eine besondere Stimmung - die Dunkelheit, die Töne, die Gestalten der Kameraden, die Kameradschaft, die uns umgab. In meinem Kopf begannen sich Worte zu Versen zusammenzufinden. So entstand das "Lied der Füchse".

Im Licht der feepscheinwerfer, die ich von Zeit zu Zeit einschaltete, schrieb ich die Worte mit einem Bleistift auf ein Stück Papier. Als ich fertig war, gab ich Zeira den Zettel. Die Stimmung vor Ort hatte auch ihn erfasst, und so bekam das Lied eine Melodie - eine Melodie von knatternden Jeeps, jaulenden Füchsen und den Nachtgeräuschen der südlichen Landschaft.

Später kam mir die Frage in den Sinn, ob wohl je einer darüber nachgedacht hatte, wie sich die Füchse fühlten, als die Fackeln an ihre Schwänze gebunden waren? Und wie endeten die Füchse? Dazu steht nichts im Alten Testament. Wir aber wurden "Samsons Füchse" genannt...

4. August 1948, Bataillonsbasis

Konvoi in den Negev

"Oh, wie ich das leid bin ...", sagt Fredi Regenstreif genervt und legt seine Spielkarten auf den Boden.

Die Kompanie war in einem großen arabischen Haus stationiert, auf dem Weg nach Galandijah, in der Nähe der Straße nach Castina. Fredi hatte einen besonderen Grund, das Leben zu verfluchen. Er verlor einen Batzen Geld beim Pokern. Aber dieses Leben hatten wir alle satt. Wir sehnten uns nach einem Einsatz, nach dem wir endlich ein oder zwei Tage Urlaub bekommen würden. Seit dem Beginn der Waffenruhe hatten wir noch keinen Urlaub er¬

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