und schoss bis zum letzten Augenblick, bis sie ihn erreichten und neben seiner Waffe töteten.

Hinter den Stellungen liegen in einer Reihe die gefallenen

Feinde. Man hat es noch nicht geschafft, sie zu begraben. Der Gestank ist schrecklich. Dennoch zieht mich irgendetwas dorthin. Ich möchte in ihre Gesichter sehen.

Ein breitschultriger Araber mit spitzem Bart liegt auf dem Rücken. Die Kugel hat ihn in den Bauch getroffen und das Blut hat seine Hose befleckt. Sein Gesicht ist verzerrt, als würde er lachen. Die Augen sind weit geöffnet - die starren Augen eines Toten.

Einen Moment lang unterhalte ich mich mit ihm, dem toten

Feind. Was hat ihn hierher gebracht? Militärischer Gehorsam? Idealismus? War er verheiratet? Hatte er vielleicht Kinder? Die Wege des Schicksals sind eigenartig. Wenn unser Kamerad seine Waffe nur um wenige Millimeter anders gehalten hätte, würde dieser Mann jetzt vielleicht in einem Kaffeehaus in Midschdal sitzen und einen Brief an seine Frau schreiben, oder von anderen Frauen träumen. Jetzt liegt er hier. Seine Finger haben sich in den Boden gekrallt und es fällt einem schwer zu entscheiden: Liegt hier ein Mensch oder nur etwas, das eine menschliche Form hat?

Da liegt ein Zweiter. Schwarzes Gesicht, von einem Dolch zerfetzt. Offenbar einer von denen, die nicht abgehauen sind, die bis zuletzt durchgehalten und mit Zähnen und Klauen gekämpft haben. Was trieb ihn an, den Tod dem Leben vorzuziehen? Ein Befehl? Sein Ehrgefühl?

Da liegt eine junge Frau. Was machte sie hier? Suchte sie Vergnügungen, begleitete sie einen jungen Offizier - und starb sie hier, weil eine Kugel aus der Entfernung nicht zwischen männlich und weiblich unterscheiden konnte? Sie sieht so fremd aus zwisehen all den männlichen Leichen.

Ich wende den Toten den Rücken zu. Fünf Meter von hier

blüht das Leben. Unrasierte junge Männer scherzen, untersuchen erbeutete Waffen, studieren die schwere Vickers. Diese Vickers, die viele Opfer in unseren Reihen verursachte, hat auch viele Leben gerettet. Als sich die Kameraden hier gerade erst festgesetzt hatten und der ägyptische Gegenangriff begann, zeigte ein ägyptischer Gefangener unseren Leuten, wie man die Waffe bedient. Und da es nicht an Munition fehlte, wurde die schwere automatische Waffe sofort gegen ihre früheren Besitzer eingesetzt.

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