Der Befehl stürzte mich in eine schwere Krise. Ich wusste: Mit dem Erscheinen des Bajonetts als mitentscheidender Waffe war der Wert der Jeeps in einem gewissen Sinn gesunken und der Wert des einfachen Infanteriesoldaten gestiegen. Ich wusste, dass es eine wichtige Aufgabe ist, den neuangekommenen Freiwilligen aus dem Ausland den Geist der Brigade näher zu bringen.

Andererseits hatte ich ein Gefühl, als habe man die Tür meines Hauses vor mir zugeschlagen. Die Kompanie "Samsons Füchsen" war - in all ihren verschiedenen Formen - meine Heimat seit meinem ersten Tag in der Armee. Ich fühlte mich den dortigen Kameraden verbunden, wie man sich Kameraden in einer Kompanie nur verbunden fühlen kann. Und nun sollte ich mich einer Kompanie anschließen, in der ich kaum jemanden kannte.

Aber ein Befehl ist ein Befehl. Ich wurde Zugführer in der Kompanie Nummer 3.

16. November 1948,

Bataillonsbasis

Ein Zug Auslandsfreiwilliger

Während des Lehrgangs hatte ich mir meinen ersten Auftritt vor dem neuen Zug im Detail vorgestellt. "Kameraden", wollte ich sagen, "ich bin nicht nur Ausbilder. Dieser Zug ist mir überantwortet worden, damit ich ihn in den Kampf führe." Hier sollte eine dramatische Kunstpause kommen, mit klarem und hartem Blick. "Und vergesst nicht: Von heute an gehört ihr einer kämpfenden Einheit an, die eine stolze Tradition hat. Alles, was ihr von jetzt an hören, sehen und lernen werdet, hat nur ein Ziel, euch auf den Moment vorzubereiten, an dem ihr in den Kampf zieht ..."

Noch dieses und jenes würde ich ihnen sagen. Hehre Worte, die ihre Herzen berühren sollten. Aber wie all die schönen Reden, die man sich für passende Augenblicke vorbereitet, wurde auch diese Rede nie gehalten, weil die Dinge anders kamen, als ich sie mir vorgestellt hatte ...

Ich lag in einer Stellung gegenüber Faludga. Hier und da stiegen die bunten Raketen des Feindes auf, und gelegentlich hörte man ein Maschinengewehr bellen. Also lag irgendwo ein frierender MG-Schütze. Ich verkroch mich in meinen Schlafsack und hoffte auf einige Stunden Ruhe.

221