4. Dezember 1948,
Stellung, gegenüber
Iraq al-Manshijeh
Der Sanitäter Jack Schak
Wir gehen an einem Telefonkabel entlang. Die Nacht ist dunkel wie selten. Regenwolken bedecken den Himmel und verbergen
die Sterne. Gelegentlich pfeift eine einzelne Kugel über unseren Köpfen. Die Ägypter schießen, in Richtung unserer Stellungen, ohne ein wirkliches Ziel zu haben. Aber die Männer, die neu an der Front sind, ducken sich jedes Mal. Sie meinen, jede Kugel ziele genau auf sie.
Während der Nacht sollen wir von unserer Stellung in die
"Höllenstellung" wechseln, die den eingekesselten Ägyptern besonders nah ist. Dort sollen wir beim Ausheben der Schützengräben helfen. Der alte Spruch "Schweiß spart Blut" ist hier grausame Realität. Aber die Leute haben keine Erfahrung. Sie haben auch noch keinen richtigen Granatenbeschuss erlebt. Da erscheint eine Gestalt am Horizont. Wir haben die Stellung erreicht. 300 Meter weiter beginnen die Stellungen des eingekesselten Feindes, der einen Ausbruch vorbereitet.
Es wird darüber beraten, wo die neuen Stellungen ausgehoben werden sollen. Die letzten Angriffe der Ägypter, bei denen diese bis auf 30 Meter herankamen, haben bewiesen, dass eine Neuordnung erforderlich ist. Inzwischen bleiben wir im Wadi am hinteren Hügel und warten auf Befehle. Die Männer sind müde, legen sich hin und schlafen trotz der eisigen Kälte sofort ein. Shalom Cohen und ich sitzen etwas abseits. Jemand hockt sich dazu.
"Wer ist das?", frage ich. In der Dunkelheit erkennt man die Gesichter kaum.
"Ich. Jack."
"Was machst du hier?"
Jack, unser Kompaniesanitäter, berichtet, er habe sich uns angeschlossen. "Ich bin nur mal so mitgekommen. Werde am Morgen mit euch zurückkehren. Ich muss in der Nähe des Stabes sein, um mich um den Transport der Verwundeten zu kümmern."
Wir haben viel über diesen Kerl gehört. Ein Junge aus Westeuropa, dessen Hebräisch (noch) eigenartig klingt. Er sieht aber schon wie einer der Veteranen aus. "Ein Junge mit Mumm!", sagt