Die weiße Front

Am frühen Nachmittag des 8. Dezember wurde ich an Bauch und Arm verwundet. Es geschah etwa 300 Meter vor den feindlichen Linien bei Iraq al-Manshijeh. Die Salve eines Browning-Maschinengewehrs hatte mich getroffen. Ich lag an einer Stelle, die von keinem erreicht werden konnte, ohne dass er sein eigenes Leben aufs Höchste gefährdete. Trotzdem wurde ich dank des persönlichen Mutes von Arijeh Langmann gerettet. Auch er war Zugführer und einer der Veteranen im Bataillon. Drei Stunden nach meiner Verwundung lag ich bereits auf dem Operationstisch in einem Militärkrankenhaus.

Die halbe Stunde, in der ich auf dem Boden lag und mich vor Schmerzen hin und her wälzte, ohne zu wissen, was die Kugeln in meinem Bauch angerichtet hatten, aber mit der Gewissheit, dass keiner mich rausholen kann, diese halbe Stunde war die schlimmste Erfahrung meines Lebens. Aber als ich in das Lazarett eingeliefert wurde, war ich ganz sicher, dass die Gefahr vorbei war. Erst später erfuhr ich, dass Arzte und Familie sich zwölf Tage lang große Sorgen um mich machten. In dieser Zeit funktionierten meine Verdauungsorgane nicht und ich konnte weder essen noch trinken.

Da ich zu keinem Moment mein Bewusstsein verlor, nutzte ich die Zeit, um über den Krieg nachzudenken. Die Gedanken gefielen mir nicht.

Während drei Wochen schrieb ich keine einzige Zeile. Ich lag fast regungslos in meinem Bett und hatte keine andere Beschäftigung, als über das Leben nachzudenken. Nach dieser Zeit gingen die Schmerzen zurück, mein Körper fing langsam wieder an zu funktionieren. Und ich begann wieder zu schreiben.

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