"Was soll ich euch sagen? Sie schaut mich an. Ich schaue sie an. Dann kommt sie rüber und fragt, ob ich ihr Karten kaufen kann. Wie viele<, frage ich.>Eine<, sagt sie,>aber gern doch(, sage ich. Ich kaufe die Karten und wir gehen rein. Arnos sitzt links, ich sitze rechts, die Frau nehmen wir in unsere Mitte. Sie sagt, sie heiße Schoschanah. Ich nenne sie Schosch ... Sie lächelt. Und ich erzähle ihr, dass ich heute Morgen vom Negev gekommen bin und
morgen wieder zurückmuss. Wirklich?(, fragt sie und legt mir die Hand auf den Rücken, als wolle sie mich beschützen. Ich schaue ihr in die Augen, die aussehen wie ein Urlaubsschein für eine ganze Woche. Dann geht das Licht aus."
"Wovon handelte der Film?", fragt Joker naiv.
"Der Film?", fragt Sancho zurück. "Keine Ahnung! Ich habe
mich etwas nach links gelehnt, sie ist nicht zurückgewichen. Ich lege also meine Hand auf ihr Knie und sie breitet ihre Jacke darüber aus. Also wandert meine Hand über ihren Oberschenkel, ich untersuche ihre Seidenstrümpfe und sie macht eifrig mit. Fast hatte ich in diesem Moment den verfluchten Krieg begrüßt."
"Und was war dann?", forscht Zuzik. Seine grünen Augen
leuchten und er sieht etwas lächerlich aus. Ich blättere in meinem Buch und tue so, als ob ich nicht zuhöre. In Wirklichkeit lauschen wir alle gespannt und aufgeregt.
"Nun, der Film ist zu Ende", stöhnt Sancho. "Wir gehen raus und sie fragt, ob wir Lust hätten, bei ihr noch einen Kaffee zu trinken. Arnos zwinkert mir zu und sagt: "Aber natürlich!" Also nimmt sie uns mit, die Ben-Jehuda-Straße entlang, in eine schmucke kleine Wohnung. Arnos und ich versinken in den schönen Sessein und sie geht in die Küche, um den Kaffee zu kochen. Nach einer Weile ruft sie mich, ich solle ihr helfen. Arnos zwinkert wieder und flüstert mir zu, ich solle ihm noch etwas zum Helfen übrig lassen. Dann gehe ich in die Küche und mache die Tür hinter mir zu."
"Was soll ich euch sagen? Sie hat sich inzwischen umgezogen und trägt einen roten glänzenden Morgenmantel. In der Küche ist kaum Platz und bei jeder Bewegung berühre ich sie. Plötzlich sehe ich, dass sie einen Ehering trägt. "Du bist verheiratet?", frage ich. "Ja", antwortet sie. "Aber das ist nicht wichtig. Mein Mann ist nicht in der Stadt. Er ist schon seit längerer Zeit verschwunden. Und er nimmt überhaupt keine Rücksicht auf mich." Sie lächelt