von irgendjemandem, dem die Meinungen von Suleiman und mir
so wichtig sind wie das Sexualleben der Flöhe, die uns hier beißen.
"Schnell. Schreib auf!", ruft Jamus.
Iraq Suwidan17 spricht mit Beith Jubrin. Man redet über leichte Panzer und schwere automatische Vickers-Geräte. Offenbar hohe Offiziere. Denn sie haben feinere Stimmen als die beiden, die wir vorher gehört haben. Einer unserer Piloten ist bei Beith Jubrin abgeschossen worden. Demnächst soll er zur Vernehmung nach Iraq Suwidan gebracht werden. Sehr gut! Das muss man sofort dem Stab der Brigade melden. Vielleicht kann man ihn auf dem Transport befreien.
"Wann warst du zuletzt in Ägypten?", fragt Beith Jubrin.
"Ach, Ägypten", stöhnt Iraq Suwidan voller Sehnsucht. "Erst vor zwei Wochen."
"Wirklich?!" Beith Jubrin ist voller Neid. "Wie ist Groupi?" Als er von dem bekannten Café in Kairo spricht, wird seine Stimme plötzlich richtig wach.
"Voller Leben! Man merkt dort kaum, dass Krieg ist."
"Diese Drückeberger, sie sollen verflucht sein!", schimpft Beith Jubrin. "Wir liegen hier im Dreck und die genießen das Leben im Paradies. Ich würde meine Kompanie hinschicken und alle umlegen." Kairo oder Tel Aviv. Groupi oder Pilz. Das Verhältnis zwisehen Front und Etappe ist identisch.
"Und wie war die Frau?"
"Ja Sheikh!", Iraq Suwidan versucht empört zu tun. Aber es misslingt. Auch bei ihnen gibt es keine Liebesgeheimnisse von Soldat zu Soldat. "Was weißt du? Es war wie nach der Hochzeit. Vier Tage habe ich das Bett nicht verlassen ..."
"Du Glücklicher. Und die Kinder?"
"Beide sind in Ordnung. Der Kleine hat mich schon >Papa< genannt. Er sieht mir sehr ähnlich. Ein kleiner Teufel."
"Ägypten", träumt Beith Jubrin, "zu Hause, Mädchen, Cafés, Musik. Was für ein Traum!"
Ich habe aufgehört zu schreiben. Und Jamus übersetzt die Worte wie in Trance. Zu Hause, Mädchen, Cafés, Musik. Was für ein Traum!
Wir sind aber weder in Kairo noch in Tel Aviv, sondern in Beith Jubrin und in Manzuva, nur wenige Kilometer voneinander ent¬