Zeit. Der Jeep nach Gedera soll jeden Moment losfahren. Dennoch wartet er.
Als er am nächsten Tag zurück ist, ist sein Gesicht finster. Ich sitze in dem kleinen Zelt und suche nach einem gerechten
Schlüssel für die Aufteilung der Nachtwachen, als er hereinkommt.
"Und?", frage ich.
"Nichts!", sagt er." "Nicht gefunden?"
"Nicht da!"
"Beim Militärgouverneur hast du gefragt?" "Ich war überall. Das Haus wird von Neueinwanderern bewohnt. Die Araber erinnern sich, sie noch in der Stadt gesehen zu haben, als Jaffa schon eingenommen war. Sie meinen, sie sei tot."
Um zehn Uhr sitzen wir drei wieder am Funkgerät. "Hallo -
Ba Alfa eins, hallo - Ba Alfa eins", hören wir Ibrahims Stimme. Jamus hält die Kopfhörer fest. Aber er antwortet nicht. Der Ruf kommt immer wieder, bis Ibrahim verzweifelt aufgibt.
Am nächsten Morgen versucht er wieder sein Glück. Und wieder sitzt Jamus am Funkgerät, macht ein finsteres Gesicht und schweigt. "Fin intaja Jamus22", bettelt Ibrahim.Jamus schweigt.
"Was geht dich das an?", mischt sich Tucki ein, den das Schweigen nervös macht. "Sag ihm die Wahrheit und Schluss."
"Leck mich am Arsch!", antwortet Jamus kurz.
Am dritten Tag hört sich Ibrahims Stimme wie ein fernes Echo an. Die Batterien seines Funkgerätes gehen zu Ende. Einige Momente hört man noch seine schwächer werdenden Rufe, bis sie sich mit den atmosphärischen Störungen vermischen und darin untergehen. Im Kessel gibt es keine Ersatzbatterien.
Die unsichtbare Brücke von Front zu Front ist zusammenge-
brachen ...