den Staat auszurufen oder nicht, sind bedeutungslos geworden. Schließlich werden nicht politische Erklärungen die Zukunft entscheiden, sondern die Tatsachen. Und die Tatsachen schaffen wir, die Soldaten.
"Es gibt ein Gerücht, dass die Ägypter heute Nacht eine Invasion gestartet haben", erzählt Zuzik, als er von einem "Erkundungsgang" zurückkommt.
"Dann gibt es einen wirklichen Krieg", erklärt Nachtsche.
"Aber das werden wir schnell erledigen."
"Meinst du?", zweifelt Sancho. "Mach dir nichts vor. Das wird wie in Latrun werden. Nur viel schlimmer. Kanonen, Flugzeuge und all das."
"Was weißt du schon?" Zuzik setzt ein wichtiges Gesicht auf. "Wir haben alles, was man braucht. Amerikanische Flugzeuge, englische Kanonen, russische Katjuschas, sogar Fallschirmspringer. Ich habe einen Onkel, ein hohes Tier in der Haganah. Der hat mir berichtet, dass wir diese Sachen bisher nur nicht benutzt haben, um die Araber nicht zu warnen. Aber jetzt - du wirst schon sehen."
"Unsinn!" Sancho macht eine unanständige Handbewegung.
"Das sind Ammenmärchen. Die Führung hat nichts vorbereitet. Die haben doch gar nicht geglaubt, dass es Krieg geben wird. Die haben gedacht, alles auf einem silbernen Teller serviert zu bekommen."
"Und dafür werden wir jetzt Helden und retten die Heimat", schimpft Zuzik, dessen Laune sich mit einem Schlag geändert hat.
"Hast du eine Wahl? Wenn die Alten Unsinn machen, wird die
Jugend heldenhaft und marschiert in den Tod." Sancho spielt den Philosophen, seit er die Hühner geschlachtet hat.
"Meinst du, dass der Krieg lange dauern wird?" Zuzik betrachtet Sancho nachdenklich, als sei er der Oberbefehlshaber. Dieser wendet das Huhn und kratzt sich am linken Ohr. Sein Gesichtsausdruck wird noch ernster.
"Wer weiß? Vielleicht werden wir Kairo und Bagdad nicht erobern können und ich hoffe, dass auch sie Tel Aviv nicht einnehmen werden. Dann wird der Krieg solange dauern, bis ... bis Frieden ist."
Alle lachen. Aber ich weiß, was er meint. Weder wir noch die Araber werden einen Sieg erringen können, der die andere Seite