Israel, der Kompaniechef, der erst an diesem Morgen zu uns gestoßen war, ging herum und zeigte uns, wie man das Gewehr halten muss, wie man zielt. Ein hübscher Junge war er, dieser Israel. Ein echter Soldat, als wäre er einem Rekrutierungsplakat entSprüngen. Wir, die grünen Rekruten, beneideten ihn sehr.

Acht Stunden später war er tot. Unser erster Gefallener. Um uns zu "stärken" und uns an die Mühen der Front zu gewöhnen, mussten wir von einem Kibbuz zum anderen zu Fuß gehen. Das ganze Bataillon marschierte in einer riesigen langen Reihe durch die dunkle Nacht. Die erste Kompanie verlor in der Dunkelheit den Kontakt zu den anderen. Die Männer legten sich zur Rundumverteidigung auf den Boden. Und als wir plötzlich zehn Meter vor ihnen am Florizont erschienen, bekamen sie große Angst und eröffneten das Feuer. Israel war der erste, der getroffen wurde.

Im Krieg hat alles seinen eigenen Duft. Sogar die Liebe. Ich erinnere mich, wie ich Jucki zum ersten Mal küsste. Das war in Beith Ssarach. Eines der verlassenen Dörfer, das sich durch seine besonders aggressiven Flöhe auszeichnete. Wir haben uns eimerweise mit flüssigem DDT übergossen. Die Flöhe hat das überhaupt nicht gestört. Wissenschaftler behaupten, dass Lebewesen sich nach entsprechender Zeit allem anpassen können. Diese Flöhe hatten ein wunderbares Leben und wurden in einem Meer aus DDT

richtig fett.

Jucki verbrachte einige Tage in diesem verfluchten Dorf mit uns. Wie wir stank auch sie bestialisch nach DDT. Ein Stier wäre bei dem Gestank tot umgefallen. Nur den Flöhen machte er

nichts aus. Sie spazierten genüsslich auf uns herum, während wir durch das Dorf liefen, um für Jucki Souvenirs zu finden. Ich habe sie in einem der Häuser geküsst, auf einem Fleuhaufen. Der DDTGeruch vermischte sich aufs Angenehmste mit den anderen Gerüchen des Hauses, der verbrannten Holzkohle, den Ziegenköteln. Es war eine Symphonie von Gestank, eine Symphonie aus Soldatenliebe. Für einige Momente vergaßen wir sogar die Flöhe.

Merkwürdig, dass alle Kriegsgerüche süßlich sind. Süßlich und ekelhaft. Der Geruch verwesender Leichen. Man sagt, man könne sich daran gewöhnen. Uns ist das nicht gelungen.

In Iraq-Sharkiah lagen wir zwei Wochen lang in einem Wadi, in dem es bestialisch stank. Der Gestank kam von einem kleinen

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