Tag träumte er von einer eigenen Handfeuerwaffe. Sobald er ein verlassenes Haus sah, das noch nicht durchstöbert war, oder eine Leiche, deren Taschen noch nicht geleert worden waren, keimte die Hoffnung in ihm auf. Aber die Araber hatten offenbar beschlossen, Zuzik zu ärgern. Sie verschluckten ihre Waffen formlieh, bevor sie starben. Selbst wenn sie ihre Häuser fluchtartig verließen, nahmen sie die kleinen Spielzeuge mit. Erst vor einer Woche bekam Zuzik endlich seine Pistole. Kebab behauptet, dass er die Waffe gekauft hat. Für zwanzig Lira, die er von seinem Vater bekommen hatte.

Jetzt holt Zuzik seine kleine Pistole aus der Hosentasche. "Nur Verrückte schleppen Kanonen mit sich herum", behauptet er tapfer, ohne dass es ihm gelingt, seinen Neid zu verbergen. "Ich ziehe eine kleine, bequeme Waffe vor." Er hat eine kleine P. B., Kaliber 7,65 Millimeter. Ein altes Modell, das schon im Ersten Weltkrieg benutzt wurde.

"Saure Trauben", lacht ihn Nachtsche aus.

Zuzik ist tief gekränkt. "Mir reicht es. Damit kann ich umlegen, wen ich will."

"Damit?" Kebab lacht laut los. "Damit kannst du nicht einmal einer Fliege einen Zahn ziehen." Kebab hat ein besonderes Lachen. Sein Gesicht zerknittert dabei völlig und es bleiben nur die kleinen, grünen Augen sichtbar.

"Ich werde es euch noch zeigen!" Zuzik kocht vor Wut. "Den

ersten Araber, den wir treffen, werde ich damit niederstrecken."

״Ich zahle fünf Grush für jeden Araber, den du mit diesem Spielzeug erledigst", schlägt Nachtsche vor.

"Ich zahle zehn!", erhöht Kebab den Preis. Alle lachen. Zuzik wirkt etwas lächerlich. Wäre der Krieg nicht ausgebrochen, würde er jetzt wahrscheinlich die Geschichte der Juden im Litauen des 19. Jahrhunderts studieren. Irgendwie passt die Pistole nicht zu ihm. Die Waffe hängt nicht mit jener Natürlichkeit an ihm, wie bei Jamus oder Tarzan. Nur Zuzik lacht nicht. Er setzt ein finsteres Gesicht auf.

"Reg dich nicht auf", tröstet ihn Nachtsche. "Kommt, lasst uns was trinken!"

"In diesem Bordell muss man Cognac trinken!"

"Ich bin sicher, dass sie hier Cognac haben."

Der Kantinenwirt sitzt am Tresen und sortiert Rechnungen.

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