"Soll ich dir beweisen, dass Soda im Tee ist?", mischt sich Jamus ein. "Hör zmVorgestern waren wir im Feld, um mit der Vickers zu üben. Plötzlich stellten wir fest, dass das Gerät leckt. Das Kühlwasser für den heiß werdenden Lauf war ausgelaufen. Da in unseren Wasserflaschen noch der Tee vom Frühstück war, haben wir den in das Gerät gegossen. Weißt du, was passiert ist?"
"Was denn?"
"Der Lauf hat sich nach unten gebogen!"
Der Koch blinzelt mit den Augen und versucht, den Witz zu begreifen. Er hat keinen Sinn für Humor. Dann versteht er plötzlich.
"Eure Hirne sind wie verstopfte Jauchegruben!", flucht er. "Verschwindet hier und lasst endlich andere ran."
Im Zelt wird nur über ein Thema geredet: den Angriff, der vor vier Tagen entlang der gesamten Front begonnen hat. Wir, die Lehrgangsteilnehmer, gelten als wertvolles Menschenmaterial. Daher dürfen wir vor dem Ende des Lehrgangs an keinem Kampf
teilnehmen.
"Nur ein Hund bleibt hier und exerziert, während dort ge-
kämpft wird", schreit Mundek. Er ist einer der Beliebtesten im Lehrgang, seit er beim letzten Vortrag über Ballistik laut geschnarcht hat.
"Bis wir dazukommen, wird keiner mehr da sein, der es den
Ägyptern zeigen könnte!"
"Wer braucht überhaupt diesen beschissenen Kurs? Als einfache Soldaten hatten wir es viel besser."
"Erst durften wir die Drecksarbeit machen, und jetzt kommen irgendwelche dahergelaufenen Neueinwanderer und dürfen auf unsere Kosten Eroberer spielen."
Ich werfe einen Blick über die Schulter. Die Vorgesetzten sitzen an ihrem Tisch, kauen schweigend und machen ein Gesicht, als würden sie nichts hören. Auch sie würden sich am liebsten ihren früheren Einheiten anschließen. Aber Disziplin ist eben Disziplin.
"Also, verschwinden wir heute Nacht?", flüstert Jamus.
"Okay, okay! Wenn ihr unbedingt sterben wollt, hauen wir hier ab." Seit gestern ist Jamus dabei, eine Gruppenflucht zu organisieren.
"Also, passt auf", flüstert er. "Wir nehmen nichts mit. Nur die Gewehre, Munition, Waschzeug und den Stahlhelm. Die Klamotten lassen wir hier."