türlich! In der Schule lernst du dann, wie dein Volk seit der ErSchaffung der Erde andere getötet hat oder von anderen getötet wurde. Der Rest ist nicht wichtig - in Dreierreihen aufgestellt! Achte darauf, wie sich die Erwachsenen deines Volkes bewegen. Du wirst genauso denken, reden, dich bewegen - rieht euch! Die Heimat ist in Gefahr - Blick nach vorn! Die Wilden wollen uns vernichten - im Gleichschritt marsch! Wenn du Glück hast, wird es achtzig Jahre dauern ...!

Die Marokkaner singen. Lass sie singen. Morgen früh, wenn ich ihnen befehle, Gräben zu graben, werden sie weinen. Ihre französischen Lieder sind hübsch, auch wenn ich kaum etwas davon verstehe. Es sind fröhliche Lieder. Wir haben solche Lieder nicht. Unsere Lieder sind traurig. Selbst unsere Marschlieder.Vielleicht muss das so sein. Wir können lustig sein und Witze erfinden. Auch wenn wir vor Leid entsetzt und todmüde sind. Aber fröhlich sein, das können wir kaum. Wir sind eine Generation ohne Lebensfreude. Wir wissen nicht, wie man das Leben genießt. Unsere Vergnügen sind armselig: Kino, Tanzen und sexuelle Lust. Das ist alles. Wir hatten keine Zeit, vollwertige Menschen zu werden. Wir waren zu beschäftigt: Revolverspiele, Flugblätter, illegale Zeitungen - das waren unsere Vergnügungen.

"Mädchen, ja, ja, ja,

Mädchen, nein, nein, nein,

Mädchen - auf beiden Knien ..."

Die Marokkaner sind fröhlich. Wir haben keine solchen Lieder. Auch unsere Hymne ist ein Beerdigungslied.

Meine Hand berührt etwas Warmes. Wer ist es? Ach ja, die kleine Shulah. Ich streichele sie gedankenverloren. Sie drückt sich an mich. Bisher ist mir nie in den Sinn gekommen, dass Shulah ein weibliches Wesen ist. Sie ist klein, dunkelhäutig und ruhig. Keiner beachtet sie. Sie arbeitet irgendwo im Bataillon. Im Lager, in der Küche, in der Funkbude? Ich weiß es nicht.

"Lasst uns trinken - ja, ja, ja,

Lasst uns trinken, nein, nein, nein,

Lasst uns den Becher leeren ..."

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