Bevor ich dieses Buch beginne, möchte ich sagen, wer ich bin und warum ich es schreibe.
Ich gebe nicht vor, objektiv zu sein, was Israel angeht. Ich glaube, niemand ist es oder könnte es sein. Es liegt etwas in der Luft unseres Landes, das extreme Haltungen und Erscheinungen hervorruft. Extrem ist das Licht des Sommers, extrem sind die Regenflille im Winter. Die Propheten, die sich mit der leisen Andeutung nicht begnügten, waren extrem in ihrer Art. Die hebräische Sprache selbst neigt nicht zum Understatement. Fast alles, was heute über Israel geschrieben wird, ist Propaganda. Israel ist entweder eine heilige Stätte, in der nur aufrechte Pioniere, heroische Krieger und tugendhafte Maiden wohnen, oder eine Räuberhöhle voll erbarmungsloser Abenteurer und schamloser Weiber, die über ein unschuldiges Volk hergefallen sind und ein Land vergewaltigten.
Ich will in diesem Buch versuchen, ein anderes Bild zu zeichnen. Ich glaube, dass auf beiden Seiten Menschen stehen, die teils recht, teils unrecht haben. Ich möchte aufzeigen, wie zwei große historische Bewegungen, beide authentisch, beide von hohen Idealen beflügelt, auf den Schlachtfeldern Palästinas zusammenprallten, vergeblich versuchten, sich gegenseitig zu vernichten, und nichts weiter vermochten, als die Seele der einen wie der anderen an ihrer Entfaltung zu hindern.
Doch während ich versuche, beiden Seiten gerecht zu werden, bin ich mir bewusst, dass ich als Teil der einen nicht objektiv sein kann. Ich bin ein Israeli. Wie die meisten von uns bin ich stolz auf die vielseiti¬