einem kleinen Hügel gegenüber den ägyptischen Stellungen einen anderen Zug bei hellem Tageslicht abzulösen. Ich wusste, dass der Befehl falsch war, aber nach zwölfmonatigem Kampf war einem so ziemlieh alles egal. Ich ließ meine Männer auf dem, dem Feinde abgewandten Abhang zurück und ging den Hügel hinauf, um den anderen Zugführer auf der Spitze zu treffen. Während wir dort standen und die feindliche Stellung inspizierten, kamen wir plötzlich in ein mörderisches Maschinengewehrfeuer. Einige Kugeln trafen mich in den Unterleib und einige in den Arm.
Es ist mir immer ein Rätsel geblieben, wie meine Leute, diese grünen Rekruten, es fertigbrachten, mich - unter Beschuss - aus dieser Todesfälle herauszuholen. Weil ich ihnen mein Leben verdanke, gerate ich leicht in Zorn über loses Geschwätz von der Unterlegenheit der orientalischen Einwanderer - eine Geisteshaltung, die man in Israel oft bei Unterhaltungen beobachten kann.
Während des Krieges begannen mich gewisse Grundtendenzen des neuen Staates, der irgendwo hinter dem Rücken der jungen Mensehen, die in den Kampfbrigaden kämpften, Gestalt annahm, zunehmend zu beunruhigen. Die Identifizierung des Staates mit der Religion, das "Futterkrippensystem", das unter den Funktionären der alten Parteimaschinen praktiziert wurde, die Abhängigkeit von fremder Hilfe, die ganze soziale Struktur gefielen mir nicht. Aber am meisten hatte ich gegen die Sterilität einzuwenden, mit der der neue Staat das Hauptproblem anfasste, die Frage, wie man zu einem Frieden mit den Arabern gelangen könnte. Der Krieg hatte aus seinen Soldaten denen, die überlebten - leidenschaftliche Verfechter des Friedens gemacht.
In unzähligen Gesprächen im Feld, an Lagerfeuern, inmitten von Kaktushecken konnte ich feststellen, dass diese Empfindungen von vielen meiner Kameraden geteilt wurden. Wir beschlossen, in der einen oder anderen Form irgend etwas nach dem Krieg zu unternehmen. Die Gelegenheit bot sich bald. Während ich nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus darauf wartete, dass meine Freunde ihren Militärdienst beendeten, veröffentlichte ich mein Kriegstagebuch unter dem Titel In den Feldern der Philister. Wider alle Erwartung