Gefühl, mit der See als sicherem Stützpunkt im Rücken das feindliche Hinterland ständig unter Augen zu haben. Dementsprechend beschwört er bei der Bevölkerung das Gespenst einer feindlichen Invasion herauf, gegen die sich das Land zur Wehr setzen muss. Hierin unterscheiden sich in der Geschichte Palästinas die Invasionen aus dem Westen von den traditionellen semitischen Einfällen, die aus den Wüsten des Ostens kamen, wie etwa die israelitische Invasion, die in der Bibel beschrieben ist (obwohl sie offensichtlich in dieser Form nicht geschehen ist) oder die arabische im siebenten Jahrhundert. Die Eindringlinge aus dem Osten, die eine verwandte Sprache sprechen und den Einwohnern, welche selber Nachkommen früherer Ein-
dringlinge sind, sehr ähnlich sehen, fügen sich leicht ein in die Kultur Palästinas, die von jeher ein Schmelztiegel für die verschiedenartigsten semitischen Einflüsse war.
Wie Israel, so hatte auch der Kreuzfahrerstaat Probleme mit den verschiedenen Bevölkerungselementen - der europäischen herrschenden Schicht (den Franken oder Aschkenasim), den eingeborenen Staatsangehörigen (den Poulains, wie die orientalischen Christen genannt wurden, oder mit den Sephardim, wie wir heute die orientalischen Juden bezeichnen) und der eingeborenen mohammedanischen Be-
völkerung, die noch in dem Staat geblieben war, ohne wirklich zu ihm zu gehören.
Wie die Israelis, so waren auch die Kreuzfahrer ausgezeichnete Krieger, denn sie wussten, daß auf der Schnelligkeit, mit der sie feindliehe Angriffe abzuwehren in der Lage waren, ihre Sicherheit beruhte. Wie das Königreich des Sterns von David, so dehnte auch das Königreich des Kreuzes sein Gebiet immer weiter durch Waffengewalt aus. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht herrschten die Kreuzfahrer über einen Bereich, der weit größer war als die 1967 von Israel eroberten Gebiete; er umfasste ganz Syrien mit der libanesischen Küste, den Osten der Türkei und zumindest einen Stützpunkt in den transjordanischen Hügeln.
So wie einige Israelis dazu neigen, sich als die Erbauer eines Brückenkopfes für das gesamte jüdische Volk zu betrachten und auf andere