Ausweisung ihrer Einwohner nach Transjordanien, doch eine Woche später hieß er persönlich die gleichen Einwohner willkommen in dem, was von der Stadt übriggeblieben war. In den ersten Wochen nach dem Krieg wurden seine vielen politischen Erklärungen über das zukünftige Schicksal der besetzten Gebiete, die jeder der vorausgehenden genau widersprachen, zu einer Quelle des Verdrusses, auch für seine Bewunderer.
Eine andere Eigenschaft, die ihn in der Öffentlichkeit beliebt macht, ist seine augenscheinliche Neigung, frei von der Leber weg zu sprechen, den Leuten genau das zu sagen, was er denkt, ohne taktvolle Verbrämung. Das ist ein soldatischer Zug, und Dajans Rede ist immer kurz und verständig, verzichtet auf Übertreibung und kommt so schnell wie möglich auf den Kern der Sache. Doch das hat tinglücklicherweise absolut nichts mit Aufrichtigkeit zu tun. Moshe Dajan sagt gerade nie, was er wirklich denkt. Weder sagt er die Wahrheit, noch lügt er. Wahrheit oder Lüge sind Kriterien, die gar nicht anwendbar sind auf seine Worte, welche überhaupt nicht beabsichtigen, irgendeine Realität, sei sie nun objektiver oder subjektiver Art, wiederzugeben. Für Dajan sind Wörter Waffen, mit denen er zu erreichen versucht, was er gerade erreichen will.
Alte Zionistenfuhrer, die aus einer anderen Tradition hervorgegangen sind, sind über diesen Zug entrüstet. Nach dem Krieg beschuldigte der alte Mapam-Führer Meir Jaari Dajan öffentlich, ihn getäuscht zu haben. Er sagte, dass seine Partei niemals ihre Zustimmung zu Dajans Aufnahme in die Regierung gegeben hätte, wenn Dajan ihn nicht überzeugt hätte, dass er gegen jede offensive Maßnahme gegenüber den Arabern sei. Es bestand natürlich keinerlei Zusammenhang zwisehen solch einer Erklärung, die vermutlich von Dajan in seinem gewohnlichen aufrichtigen Ton vorgebracht wurde, und dem, was er wirklich dachte. Er beabsichtigte sicher nicht, Verteidigungsminister zu werden, um Paraden abzuhalten, doch wenn er, um sich des Zentrums der Macht, des Verteidigungsministeriums, zu bemächtigen, Meir Jaari seiner friedlichen Absichten versichern musste, so war er zu einer solchen Versicherung bereit. Es wäre ihm nicht im Traume eingefallen, Meir Jaari sein eigentliches Denken zu enthüllen. Gewiss, in