und er pflegte das israelische Gesetz, das die Entfernung archäologischer Funde verbietet, zu durchbrechen, und zwar nicht nur gelegentlieh wie andere Amateure. Als während des Sinai-Krieges eine voranrückende Armee-Einheit eine archäologisch interessante Stätte entdeckte, ließ Dajan das ganze Gebiet durch Militärpolizei absperren, bis er Zeit hatte, zu graben und einige Funde fortzuschaffen. Sein Haus in Zahala ist voll von alten Säulen und Krügen, die alle aus solchen Gesetzesübertretungen stammen, was den Verteidigungsminister aber nicht daran hindert, inmitten seiner Krüge offizielle Empfänge abzuhalten. "Wie ein Kind ist er stolz auf seine negative Popularität als enfant terrible", schrieb Jael Dajan.

In jungen Jahren heiratete Dajan Ruth Schwartz - die Tochter eines wohlsituierten Rechtsanwalts aus Jerusalem. Sie war eine seiner Klassenkameradinnen in der Nahalal-Schule. Aber es hat niemals eine wirkliche Dajan-Familie gegeben. Das Haus in Zahala, das in letzter Zeit so häufig für die amerikanische Presse fotografiert worden ist, gleicht eher einer losen Aneinanderreihung von verschiedenen Räumen als einem Familienheim. Vor der Verheiratung von Dajans Kindem lebten die einzelnen Familienmitglieder in ihren eigenen Zimmern, kamen und gingen, wann sie wollten, regelten ihre eigenen Angelegenheiten und trafen die anderen nur selten zu regelmäßigen Zeiten. Nur das ältliche, unverheiratete Dienstmädchen, das zum Mittelpunkt der Familie wurde, konnte eine Art von Verbindung zwisehen ihnen hersteilen. Einer der Jungen pflegte, wenn er wegging, sogar sein Zimmer abzuschließen.

Dass Dajan niemals ein wirkliches Familienleben geführt hat, mag von Heldenverehrern als ein Merkmal des Übermenschen ausgelegt werden. So sieht es seine Tochter: "Er stellte sich selbst der Nation zur Verfügung ... Selbst wenn er nicht ein vorbildhafter Vater ist, so besteht kein Zweifel, dass er uns die Kraft gab und die Einsicht zu verstehen, dass das nur ein geringer Preis war, den wir für seinen Dienst am Land zu zahlen hatten." So entsteht das Bild des Helden: Der Mann, der Kleinigkeiten verachtet, der weder raucht noch trinkt, immer in formlosen Kleidern herumläuft, der nicht weiß, was gutes Essen ist, der sein privates Leben für das Wohl der Allgemeinheit op¬

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