ersten beiden Monate, die auf den Krieg folgten, gab er ein halbes Dutzend Erklärungen ab, von denen eine jede die vorhergehende wieder aufhob. Er hat abwechselnd für die Errichtung eines autonomen palästinensischen Staates plädiert, für einen Staatenbund zwisehen Israel und Jordanien und für die Annexion von Gaza und des Westufers des Jordan.

In seiner großen Rede zur Eröffnung der letzten Konferenz der R(7/?-Partei im Dezember 1967 stellte er ein Sechspunkteprogramm auf, das in seiner Doppeldeutigkeit einzigartig ist. Die Punkte waren:

1. "den jüdischen Charakter des Staates Israel in seiner Zusammensetzung und Bevölkerung zu wahren";

2. "die Anerkennung Israels als eines souveränen jüdischen Staates durch seine Nachbarn zu erlangen";

3. "internationale Rechtsgleichheit in der Region zu erlangen, eingeschlossen Freiheit der Seefahrt auf allen internationalen Wasserstraßen";

4. "neue Grenzen zu entwerfen, die die territoriale Integrität und Souveränität des Staates garantieren";

5. "Grenzen zu schaffen, durch die sich die Bindung des jüdischen Volkes an seine historische Heimat manifestiert";

6. "Friedensvereinbarungen mit den arabischen Staaten anzustreben, in denen auch die arabische Flüchtlingsfrage gelöst werden kann."

Wenn dies für den deutschen Leser ziemlich dunkel klingt, so klang es genauso dunkel für den hebräischen Zuhörer. Man kann dieses Programm durchaus so verstehen, als trete es für die Annexion sämtlicher eroberter Gebiete ein. Der Begriff "historische Heimat" verbindet sich im Hebräischen mit dem "historischen Erez-Israel", das beide JordanUfer umfasst. Die Betonung des jüdischen Charakters des Staates könnte heißen, dass man den Arabern das Bürgerrecht verweigern will. Man kann die gleichen Punkte aber auch anders interpretieren; Errichtung eines palästinensischen Staates, der einen Bund mit Israel bildet, oder zumindest "eines autonomen politischen Gebildes der Araber Palästinas", das den jüdischen Charakter und die Sicherheit Is-

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