sind. Sie werden von professionellen Führern gelenkt und aus außerparteilichen Mitteln finanziert.

Um Mirabeaus berühmten Ausspruch über die preußische Armee abzuwandeln: Überall sonst hat der Staat Parteien; in Israel haben die Parteien einen Staat. Die Maschinerie der großen Parteien ist um vieles mächtiger und gesicherter als die Maschinerie des Staates. Es gibt hierfür einen Grund: Die Parteien bestanden schon lange, bevor der Staat Israel geschaffen wurde. Der Staat ist ein Neuling auf der politisehen Szene, die Parteien nicht. Geht man zurück auf die Anfänge der Parteien, so stellt man fest, dass die jüngsten aus den frühen zwanziger Jahren stammen. Die Revisionistenpartei, die von Jabotinski in Opposition zuWeizmann gegründet wurde, änderte 1948 ihren Namen um in Cfterat-Bewegung (Cherul heißt Freiheit) und schuf 1965 einen Block mit der Liberalen Partei, heute kurz Gachal genannt. Nach Rinfundvierzig Jahren hat diese Partei auch nicht das Geringste an ihrer offiziellen Ideologie geändert, und gleichfalls ist der Anteil ihrer Wähler, ca. Rinfzehn Prozent, konstant geblieben.

Vor vierzig Jahren war eine zionistische Partei mit keiner anderen Partei der Welt vergleichbar. Sie konnte es nicht sein. Ihre Hauptaufgäbe bestand nicht darin, Stimmen in einer bestehenden Wählerschaft zu sammeln, sondern eine Wählerschaft überhaupt erst zu schaffen. Die typisch zionistische Partei hatte ihren Sitz irgendwo in Polen, warb dort Mitglieder und versuchte sie zu überreden, nach Palästina zu gehen. Um ihnen bei der Auswanderung behilflich zu sein, sammelte sie Geld in Europa und in den USA und errichtete einen Wirtschaftliehen Apparat. Die Ansiedlung in Israel machte die Errichtung von Institutionen Rir Wohnraumbeschaffung, Krankenversicherung, Erziehung und Arbeitsvermittlung erforderlich. Diese Umstände gaben der Partei ein besonderes Gesicht. Der größte Teil der Führer lebte im Ausland. Die Parteiideologie war von den ausländischen Verhältnissen geprägt; sie hatte wenig Beziehung zu den realen Gegebenheiten in Palästina und bestimmt kein Verhältnis zu dem arabischen Problem. Die Partei wurde von einer politisch eng verbundenen Gründergruppe geRihrt, die einen immer größer werdenden finanziellen Apparat hinter sich hatte, der im Ausland stationiert war und in Palästina operierte. Es

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