6. Denjenigen, die auf das Recht zur Rückkehr verzichten, würde eine Entschädigung gemäß einem zuvor festzulegenden Schlüssel gewährt. Die Zahlung würde in harter Währung erfolgen und sowohl aufgegebenes Eigentum als Verluste an Einkünften, Ausbildung und so weiter umfassen.

7. Die Kosten für die Neuansiedlung und Entschädigung sollen durch internationale Fonds gedeckt werden.

8. Das ganze Unternehmen wäre eine unilaterale, rein israelische Angelegenheit ohne ausländische Einmischung und dürfte nicht von politischen Vereinbarungen, gleich welcher Art, abhängig gemacht werden.

9. Die arabischen Flüchtlinge würden aufgefordert, eine InteressenVertretung zu wählen, die mit Israel bei der Verwirklichung dieses Planes zusammenarbeitet.

Wir nahmen an, dass sich bei solch einem Plan viele Flüchtlinge, wahrscheinlich die Mehrheit, für Entschädigung und Niederlassung in der arabischen Welt entscheiden würden und nur eine Minderheit die Rückkehr nach Israel wählen würde. Es war eine durchführbare und ideale Lösung, die beste, die man sich, wenn man die Dinge realistisch betrachtet, unter den Verhältnissen, die bis Juni 1967 herrschten, denken konnte. Der Sechs-Tage-Krieg hat diese Verhältnisse grundlegend verändert - sowohl zum Besseren als auch zum Schlechteren.

Dieser Krieg schuf ein neues Flüchtlingsproblem. Als die israelische Armee die eroberten Gebiete besetzte, sind Flunderttausende der Flüchtlinge von 1948 in ihren Lagern geblieben. Andererseits haben während dieser sechs schicksalhaften Juni-Tage ca. 250000 Palästinenser in Blitzesschnelle die Grenze nach Transjordanien passiert, und eine etwas geringere Anzahl von Syrern floh aus dem schmalen Streifen, der von der israelischen Armee besetzt wurde, in das syrische Piateau.

Auch hier erweist sich eine Analyse als sehr kompliziert. Da niemand in Israel wirklich mit dem Eintritt Jordaniens in den Krieg gerechnet hatte, gab es auch keinen detaillierten Plan darüber, was mit den Bewohnern der eroberten Gebiete während und unmittelbar

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