ungeahntes Leid über das Volk Palästinas bringen werden. Dieser Teufelskreis wird die Atmosphäre vergiften und einen Alptraum erzeugen. Zu unseren Lebzeiten wird an Frieden nicht mehr zu denken sein. Israel wird endgültig in ein bewaffnetes und belagertes Lager verwandelt werden; bei den Arabern werden alle Fortschrittsbestrebungen völlig zum Stillstand kommen, und vielleicht wird dieser neue Teufelskreis letztlich das Ende des arabischen Volkes von Palästina als einer Nation mit sich bringen - des Volkes, um dessen Freiheit al-Fatah vergeblich kämpft.
Stellt das Feuer ein - das ist kein passiver Imperativ. Um das Feuer einstellen zu können, müssen Handlungen des Friedens getan werden. Der Friede muss "betrieben" werden - mit ununterbrochener Aktivität, mit Phantasie. In den Worten des Psalmisten: "Suche den Frieden, und jage ihm nach." Die Suche kann passiv sein, die Jagd nicht.
Der Prediger, eines der schönsten Bücher der Bibel, enthält einen Absatz, der mich oft beunruhigt hat: "Würgen hat seine Zeit, Heilen hat seine Zeit." Meinte der Prediger wirklich, dass Würgen, Töten seine Zeit hat? Wollte er dasTöten zu jeder Zeit billigen?
Ich glaube, nicht. Ich sehe in dem Prediger einen Mann voller Weisheit und Erfahrung, der alle menschlichen Torheiten kannte. Er wusste, dass, so wie die Völker nun einmal sind, es Zeiten gibt, in denen es nicht möglich ist, den Krieg abzuwenden. Er wollte sagen, dass nach einem solchen Krieg die Völker sich daranmachen müssen, den Frieden zu bauen, den Frieden zu betreiben, wie sie zuvor den Krieg betrieben haben.
Auf diesen Seiten ist manch hartes Urteil über die Torheit und Kurzsichtigkeit der Zionisten wie der Araber gefallen. Theoretisch hätten sie anders handeln und damit unsägliches Leid verhindern können. Doch Bewegungen wie die Ihrige, die zionistische sind Kinder ihrer Zeit, Opfer ihrer Illusionen und ihrer Grenzen; deshalb hätten sich Zionisten und Araber im Grunde nicht anders verhalten können. Wir, die wir einer späteren Zeit angehören, müssen das verstehen und eine neue Richtung weisen.
So verstehe ich die Worte des Predigers: Geboren werden hat seine Zeit, Sterben hat seine Zeit; Pflanzen hat seine Zeit, Ausrotten, was ge¬