Die größte Veränderung erlebte die Armee. Die Leser des Buches werden staunen über die positive Einstellung zur Armee, die damals auch im Friedenslager herrschte. Viele der Armeegeneräle kamen aus den Kibuzim und aus den Jugendbewegungen, deren Gewicht damals groß war, und sie waren in der Regel gemäßigter als die Politiker.

42 Jahre Besatzung haben die Realität bis zur Unkenntlichkeit verändert. Zahal, die israelische Armee, verwandelte sich in eine koloniale Besatzungsarmee, brutal, das internationale Gesetz missachtend. Die Offiziere aus den Kibuzim ersetzen nun Offiziere, die Kippas tragen, die Zöglinge der national-religiösen Erziehungssysteme, viele unter ihnen sind Siedler, einige mit ausgesprochen faschistischen Ideen. Die gewalttätige Einstellung infiziert in das zivile Leben und korrumpiert es.

Die Besatzung, wie bekannt ist, korrumpiert, und eine lange Besätzung korrumpiert total.

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Ist das Bild, das ich gezeichnet habe, gänzlich schwarz? Ich denke nicht.

Während an der Oberfläche schreckliche Dinge passieren, gibt es auch subkutane Strömungen, die in eine andere Richtung fuhren.

Als ich dieses Buch schrieb, gab es nur wenige, die die Weltanschauung unterstützten, die ich darin zum Ausdruck brachte. Es herrschte noch die allgemeine Auffassung vor, dass es ״kein palästinensisches Volk" gibt.

Heute gibt es fast keinen Menschen in Israel, der an dieser Meinung festhält. Die Existenz eines palästinensischen Volkes, als zentraler Faktor in der Region, ist eine Tatsache, die man nicht mehr leugnen kann. Die Aussage von Golda Meir, dass es ״so was" nicht gibt, verursacht heute nur ein Grinsen.

Als ich 1949 die Notwendigkeit der Gründung eines palästinensisehen Staates an der Seite Israels zur Sprache brachte, gab es in der ganzen Welt nicht hundert Menschen, die diese Idee unterstützten. Heute es ein weltweiter Konsens. Die USA, die EU, Russland und die

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