IN LETZTER Zeit hat Hebron sich einen ganz anderen Ruf
erworben.
Jahrhundertelang wohnte dort eine kleine jüdische Gemeinde, friedlich und in vollkommener Harmonie mit den muslimisehen Bewohnern der Stadt. Aber 1929 ereignete sich etwas Furchtbares. Eine Gruppe jüdischer Fanatiker verursachten einen Zwischenfall in Jerusalem, als sie versuchten, den zerbrechlichen Status quo an der Klagemauer zu verändern. Überall im Land brachen religiöse Aufstände aus. In Hebron massakrierten Muslime 59 Juden: Männer, Frauen und Kinder. Dieses Ereignis hinterließ im Gedächtnis der Juden ein unauslöschliches Zeichen. (Weniger bekannt ist die Tatsache, dass 263 Juden von ihren arabischen Nachbarn gerettet wurden.)
Kurz nach der Besetzung der Westbank im Sechstagekrieg
drangen fanatisch-messianische Juden heimlich in Hebron ein und gründeten die erste jüdische Siedlung. Diese wurde zu einem wahren Nest von Extremisten, darunter ausgemachte Faschisten. Einer davon war der Massenmörder Baruch Goldstein. Er erschoss 29 Muslime beim Gebet in der Höhle von Machpela ab. (Tatsächlich ist dort keine Höhle, sondern ein festungsähnliches Gebäude, das vielleicht von König Herodes erbaut worden ist.)
Seitdem gibt es endlose Schwierigkeiten zwischen den etwa 500 jüdischen Siedlern in der Stadt, die den Schutz der Armee genießen, und den 165 000 arabischen Einwohnern, die vollkommen von deren Gnade abhängen und denen alle Mensehen- und Zivil-Rechte fehlen.
WENN DIE Schulkinder dorthin geschickt würden, damit sie beiden Seiten zuhören und etwas über die Komplexität des