Arabern und Juden, sogar auch den Fanatikern beider Seiten, sprechen könnten, würden sie dabei sehr viel lernen! Die Besichtigung der Gräber der Patriarchen (von denen ganz ernsthafte Archäologen glauben, sie seien tatsächlich Gräber muslimischer Scheichs), die sowohl den Muslimen als auch den Juden heilig sind, könnte eine Botschaft vermitteln. Nur wenigen jüdischen Israelis ist bewusst, dass Abraham als Prophet ebenfalls im Koran eine Rolle spielt.

Bevor der mythische König David (auch er wird im Islam als Prophet verehrt) Jerusalem erobert und zu seiner Hauptstadt erklärte, war Hebron seine Hauptstadt gewesen. Tatsächlich genießt die Stadt, die 930 Meter über dem Meeresspiegel liegt, sowohl im Sommer als auch im Winter wunderbare Luft und angenehme Temperaturen.

Diese ganze Episode bringt mich zurück auf mein altes Steckenpferd: dass alle israelischen Schulkinder, Juden wie Araber, unbedingt die Geschichte des Landes kennenlernen müssen!

Das scheint selbstverständlich, aber das ist es durchaus nicht. Weit davon entfernt! Arabische Kinder in Israel lernen arabisehe Geschichte. Dabei fangen sie mit der Geburt des Islam im weit entfernten Mekka an. Jüdische Kinder lernen jüdische Geschichte, die fast 2000 Jahre lang in diesem Land keine bedeutende Rolle gespielt hat. Große Teile der Geschichte des Landes sind beiden Seiten unbekannt. Die jüdischen Schüler wissen nichts über die Mamluken und fast nichts über die Kreuzritter (außer dass sie die Juden in Deutschland auf ihrem Weg hierher abschlachteten), arabische Schüler wissen sehr wenig über die Kanaaniter und die Makabäer.

Wenn die beiden Völker die Geschichte des Landes in ihrer

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