gewiss umgesetzt oder eher: Sie setzt sich selbst um. Das bedarf keiner bewussten Entscheidung, da es die vorgegebene Situation ist, die bereits de facto besteht.

Das bedeutet, um das beliebte Schlagwort zu benutzen: ein Apartheids-Staat, ein Staat, in dem alle Machtinstrumente in der Hand der jüdisch-israelischen Mehrheit (etwa 6,5 Millionen) sind. Die 1,5 Millionen Palästinenser mit israelischer Staatsbürgerschaft haben begrenzte Rechte. Den etwa 4 Millionen Palästinensern in der besetzten Westbank, in Ostjerusalem und im Gazastreifen werden überhaupt keine Rechte zugestanden: weder nationale noch Menschen- noch Bürgerrechte.

Der gegenwärtige Zustand der ״vorläufigen" Besetzung kann ewig dauern und ist für diesen Zweck deswegen ideal. Eine künftige Regierung, die vielleicht sogar noch nationalistischer ist als die gegenwärtige, könnte diese formelle Situation durch die Annektierung dieser Gebiete verändern. In der Praxis wäre das auch nicht anders, als es jetzt ist.

Viele Israelis meinen, diese Situation könnte für immer bestehen bleiben. Der offizielle Slogan ist: ״Wir haben für den Frieden keinen Partner."

Aber kann es wirklich so bleiben? Die palästinensische Bevölkerung wächst im ganzen Land schnell. Bald wird sie die Mehrheit ausmachen. Die Idealisten, die das als die ״EinStaat-Lösung" begrüßen, glauben, dass der Apartheids-Staat sich langsam in einen ״Staat aller Bürger" verwandeln werde. Wenn das nach Jahrzehnten von Unterdrückung, Bürgerkrieg, Grausamkeiten und anderen Plagen verwirklicht würde, dann würde sich der Staat in einen palästinensischen Staat mit jüdischer Minderheit verwandeln, einer Minderheit, wie sie die Weißen im gegenwärtigen Südafrika darstellen. Das wäre eine

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