Die größte Partei in der Knesset, Kadima, schrumpft in den Umfragen von 28 Sitzen auf 11 Sitze. Es gibt viele Hinweise darauf, dass sie weiter schrumpfen wird. Ihr neuer Führer, der ehemalige Generalstabschef Shaul Mofaz, hat als Kandidat für den Posten des Ministerpräsidenten sogar noch weniger Chancen.
Netanjahu konnte sich auf dem Dach seiner Luxusvilla sonnen und gelassen über die Zukunft nachdenken. Alles ist gut im besten aller jüdischen Staaten.
AKT ZWEI: Plötzlich verdunkeln Wolken den Himmel.
Der Oberste Gerichtshof unter dem Vorsitz eines neuen, von den Siedlern und der extremen Rechten handverlesenen Präsidenten fällt eine Entscheidung: Ein neues Viertel in der Bel-ElSiedlung muss innerhalb von zwei Wochen abgerissen werden. Ohne Wenn und Aber, das ist eine endgültige Entscheidung. Auch die Siedlung Migron muss in zwei Monaten verschwunden sein.
Netanjahu steht einigen katastrophalen Möglichkeiten gegenüber: den Befehl des Gerichts ausführen: daran würde seine Koalition zerbrechen, ein neues Gesetz erlassen, das das Gerieht umgeht: das würde gegen die (ungeschriebene) Verfassung verstoßen, oder das Gericht ganz und gar ignorieren: das würde das Ende der Demokratie in der Einzigen Demokratie des Nahen Ostens bedeuten.
Wie im Buch Hiob folgt eine Katastrophe auf die andere. Die Zeit des befristeten Gesetzes, das orthodoxe )eschiwa-Studenten vom Militärdienst freistellt - in diesem )ahr waren es etwa 7000 - ist abgelaufen und eine überwältigende Mehrheit im Land fordert seine Abschaffung überhaupt. Damit wäre der