Diese Strategie erlaubt uns jeden Kompromiss außer dem einen: einen arabischen palästinensischen Staat zuzulassen, weil der die Existenz eines arabisch-palästinensischen Volkes bestätigen würde.

Alle israelischen Regierungen haben diesen Gedanken mit allen verfügbaren Mitteln bekämpft, ln dieser Hinsicht gab es keinen Unterschied zwischen David Ben-Gurion, der ein geheimes Abkommen mit König Abdullah von Jordanien geschlossen hatte, um die Errichtung des palästinensischen Staates zu verhindern, der 1947 von der UN-Generalversammlung angeordnet worden war, und Menachem Begin, der einen

Sonderfrieden mit Anwar Sadat schloss, um Ägypten aus dem israelisch-palästinensischen Krieg herauszuhalten. Ganz zu schweigen von Golda Meir mit ihrem berühmten Ausspruch: ״So etwas wie ein palästinensisches Volk gibt es nicht". Tausende weitere Entscheidungen aufeinander folgender israelischer Regierungen sind derselben Logik gefolgt.

Die einzige Ausnahme sind vielleicht die Vereinbarungen von Oslo, in denen allerdings auch kein palästinensischer Staat erwähnt wird. Nachdem Yitzhak Rabin ihn unterzeichnet hatte, beeilte er sich nicht, einen solchen Staat zu schaffen. Stattdessen blieb er auf der Stelle stehen, als hätte ihn seine eigene Kühnheit erschreckt. Er zögerte und konnte sich nicht entscheiden, bis der unausbleibliche zionistische Gegenangriff in Schwung kam und seinen Bemühungen - und seinem Leben

- ein Ende setzte.

DER GEGENWÄRTIGE Streit über die Siedlungen ist ein integraler Teil dieses Prozesses. Das Hauptziel der Siedler ist es, einen palästinensischen Staat unmöglich zu machen. Alle israelischen Regierungen haben sie offen oder verdeckt unterstützt. Nach dem Völkerrecht sind alle illegal und einige sind

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