Die einfache Tatsache ist, dass seit 11 Monaten vor dem Krieg kein einziger Schuss über die israelisch-libanesische Grenze abgegeben worden war. Ein Waffenstillstand war in Kraft und die Palästinenser auf der anderen Seite der Grenze hielten ihn gewissenhaft. Zum Erstaunen aller war es Yasser Arafat sogar gelungen, ihn allen radikalen palästinensischen Parteien aufzuerlegen.

Ende Mai traf sich der Verteidigungsminister Ariel Sharon mit dem Staatssekretär Alexander Haig in Washington, DC. Er bat um die Zustimmung Amerikas, in den Libanon einzumarschieren. Haig sagte, dass die USA das nicht erlauben könnten, solange es keine eindeutige und international anerkannte Provokation gebe.

Und siehe da, die Provokation wurde sofort geliefert! Abu Nidal, der Meisterterrorist, der gegen Arafat und die PLO war, schickte seinen eigenen Cousin, um den israelischen Gesandten in London umzubringen. Der wurde dabei schwer verwundet.

Zur Vergeltung bombardierte Israel Beirut und die Palästinenser schossen zurück, wie zu erwarten gewesen war. Ministerpräsident Menachem Begin erlaubte Sharon, 40 km weit in libanesisches Gebiet vorzudringen, ״um die galiläischen Siedlungen außerhalb der Reichweiter der Katjuschas zu bringen".

Als einer der Chefs des Geheimdienstes Begin bei einer Regierungssitzung sagte, die Organisation Abu Nidals sei kein Mitglied der PLO, gab Begin die berüchtigte Antwort: ״Sie sind alle PLO".

General Math Peled, der damals politisch mit mir verbunden war, glaubte, dass Abu Nidal im Auftrag Sharons gehandelt

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