Der überwältigende Sieg der israelischen Armee in diesem Krieg sah wie göttliches Einschreiten aus und die religiöse Jugend wurde lebendig. Es war wie die Erfüllung von Psalm 118,22: ״Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden." Die aufgestauten Energien der Religiösen, die Jahre hindurch in separaten ultra-nationalistischen Schulen genährt worden waren, brachen aus.

Daraus ergab sich die Siedler-Bewegung. Die Siedler beeilten sich, jeden Gipfel eines Hügels in den besetzten Gebieten zu besetzen. Es stimmt schon, viele Siedler gingen dorthin, um auf gestohlenem arabischem Land ihre Traumvillen zu bauen und die bestmögliche ״Lebensqualität" zu genießen. Aber im Zentrum der Unternehmung stehen fundamentalistische Fanatiker, die bereit sind, ein hartes und gefährliches Leben auf sich zu nehmen, denn (wie die Kreuzfahrer früher gesagt hatten) ״Gott will es!"

Der ganze Daseinszweck der Siedlungen ist, die Araber aus dem Land zu treiben und das ganze Land Kanaan zu einem

jüdischen Staat zu machen. In der Zwischenzeit führen ihre Stoßtrupps Pogrome gegen die arabischen ״Nachbarn" aus und äschern ihre Moscheen ein.

Diese Fundamentalisten haben jetzt riesigen Einfluss auf unsere Regierungspolitik und ihr Einfluss wächst weiter. Z. B. steht das Land seit Monaten lichterloh in Flammen, nachdem der Oberste Gerichtshof angeordnet hat, dass 5 (fünf!) Häuser in der Bet El-Siedlung zerstört werden müssen, weil sie auf arabischem Privatland gebaut sind. Im verzweifelten Versuch, Aufstände zu verhindern, hat Benjamin Netanyahu versprochen, an ihrer Stelle 850 (achthundertfünfzig!) neue Häuser in den besetzten Gebieten zu bauen. Dergleichen geschieht immerzu.

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