fetzt ist es hier.
WAS ALSO JETZT? Eine Meinungsumfrage in dieser Woche
zeigt, dass 69% der jüdischen Israelis (die arabischen wurden nicht gefragt) den neu aufgeflammten Protest unterstützen und 23% sagten, dass gewalttätige Proteste notwendig werden könnten.
Einige Stunden nach der Veröffentlichung kündigte Benjamin Netanyahu an, dass der Plan für Steuererhöhungen für die Armen und die Mittelschicht fallen gelassen wurde. Stattdessen sollte das Budget-Defizit weiter stark steigen dürfen. Das widerspricht offensichtlich Netanyahus Grundüberzeugungen und zeigt, wie sehr er die Proteste fürchtet.
Aber das wird natürlich keine wirkliche Veränderung in der Struktur unserer Wirtschaft bewirken. Diese wird ebenso vom riesigen Militär-Industrie-Komplex wie von Siedlern und Orthodoxen ausgesaugt. Daphni und ihre Freunde weigern sich, darauf einzugehen. Aber genau dort bleibt das Geld und ohne es kann der Wohlfahrtsstaat nicht wiederauferstehen.
Sie weigern sich auch, sich mit Politik zu beschäftigen, denn sie fürchten zu Recht, dass sie viel an Unterstützung verlören, wenn sie es täten. Aber, wie schon gesagt: Wenn einer vor der Politik davonläuft, läuft sie hinter ihm her.
Ohne eine vollkommene Veränderung der politischen Struktur des Landes gibt es überhaupt keine Chance für eine wirkliche Zunähme an sozialer Gerechtigkeit. Im Augenblick herrschen König Bibi und seine Kohorten vom rechten Flügel absolut. Der rechte Block beherrscht eine riesige Mehrheit vom 80% in der Knesset. Die Überbleibsel des linken Blocks sind vollkommen ohnmächtig. Bei diesen Mehrheitsverhältnissen ist Veränderung unmöglich.